Bezeichnung für das währungspolitische Verhalten der wichtigsten Welthandelsländer in der grossen Weltwirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre. Durch eine Abwertung versucht ein Land, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, um über eine Verbesserung seiner Leistungsbilanz eine Beschäftigungssteigerung im Inland zu bewirken. Gleichzeitig ist aber die Verbesserung der Leistungsbilanz des Inlandes mit der Verschlechterung der Leistungsbilanzen anderer Länder und damit negativen Beschäftigungswirkungen dort verbunden. Versuchen die anderen Länder, dem durch Abwertung ihrer Währungen zu begegnen, kommt es zum Abwertungswettlauf. Am Ende sind die Wechselkursrelationen zwischen den Ländern wieder annähernd so wie zu Beginn des Abwertungswettlaufs. Dies war nach dem Abwertungswettlauf der 30er Jahre im grossen und ganzen der Fall. Eine dauerhafte Verbesserung seiner internen Beschäftigungssituation durch Abwertung kann ein Land bei einem Abwertungswettlauf nicht erreichen. Eine bewusste Politik, durch Abwertung heimische Beschäftigungsprobleme zu Lasten des Auslandes lösen zu wollen, bezeichnet man heute allgemein als "beggar-my- neighbour-policy" (den Nachbarn zum armen Mann machen).
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