(AID = Automatic Jnteraction Detector; Kontrastgruppenanalyse) Suchverfahren zur Aufdeckung von Beziehungsstrukturen zwischen einer abhängigen und mehreren unabhängigen Variablen. Das Verfahren hat den Vorteil, dass kein Funktionstyp unterstellt werden muss, der das Beziehungsgefüge der Variablen beschreibt. Mit Hilfe dieses Verfahrens ist es u. a. möglich, die unabhängigen Variablen auf Multikollinearität hin zu überprüfen; es erscheint deshalb z. B. als Vorstufe für die multiple Regressionsanalyse geeignet. Der Leitgedanke des Verfahrens besteht in der fortlaufenden Aufteilung einer Stichprobe von Elementen einer Grundgesamtheit in jeweils zwei Teilgruppen. Als Trennkriterium fungiert dabei stets diejenige unabhängige Variable, die die "beste" Aufteilung - in bezug auf die abhängige Variable — der Gruppe in die beiden Segmente ermöglicht. Hierzu müssen die diskriminierenden unabhängigen Variablen entweder in dichotomer Form vorliegen oder dichotomisiert werden. Die für die jeweils nächste Aufteilung heranzuziehende Variable wird meist nach dem Kriterium der Varianzerklärung ausgewählt. Danach ist diejenige unabhängige Variable heranzuziehen, die den grössten Teil der Varianz der abhängigen Variablen (z.B. die Kaufhäufigkeit) zu erklären vermag. Dies schlägt sich bei Auswahl der entsprechenden Trennvariablen darin nieder, dass die Varianz innerhalb der dann entstehenden Teilgruppen minimiert und diejenige zwischen den Teilgruppen maximiert werden. Der Aufteilungsprozess wird so lange fortgesetzt, bis bestimmte Stoppregeln greifen (z.B. Mindestgrösse der Gruppen, Mindestbetrag einer weiteren Varianzreduktion). Das Verfahren der AID-Analyse findet häufig im Bereich der Marktsegmentierung Verwendung. Der Unterschied zur Clusteranalyse besteht darin, dass dort die Elemente aufgrund von "Ähnlichkeiten" zu Gruppen zusammengefasst werden, während bei dem hier vorgestellten Verfahren auf eine abhängige Variable abgezielt wird. Literatur: Böhler; H., Methoden und Modelle der Marktsegmentierung, Stuttgart 1977, S. 168 ff. Hüttner, M., Informationen für Marketing-Entscheidungen, München 1979, S. 319 ff. Hüttner, M., Grundzüge der Marktforschung, 4. Aufl., Berlin u.a. 1989, S. 215 ff.
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