Bezeichnung für ein methodisches Vorgehen, das eine enge Kooperation von Wissenschaftlern und Praktikern bei der Entwicklung des Forschungsansatzes, bei der Durchführung der Untersuchung und bei der Ergebnisauswertung vorsieht. Der Unterschied zur traditionellen empirischen Sozialforschung besteht insb. darin, dass sich die Rolle von Wissenschaftlern nicht auf die Erhebung und Aufbereitung von Daten beschränkt. Sie sind vielmehr an der Identifizierung der Probleme und an der Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis aktiv beteiligt; Wissenschaftler und Praktiker bilden insofern, wie dieses Merkmal der Aktionsforschung gelegentlich bezeichnet wird, ein umfassendes Handlungssystem. Neben der Lösung praktischer Probleme (Gestaltungsinteresse) wird gleichzeitig eine Erweiterung der wissenschaftlichen Erkenntnisse (Erkenntnisinteresse) angestrebt. Haupteinsatzgebiet der Aktionsforschung sind Prozesse der Organisationsentwicklung. Literatur: Sievers, B. (Hrsg.), Organisationsentwicklung als Problem, Stuttgart 1977, S. 25 ff.
Vorhergehender Fachbegriff: Aktionsfeld | Nächster Fachbegriff: Aktionsforschungsmodell
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|