Aufteilung von Tätigkeiten bzw. Arbeitsprozessen zwischen Personen, Betrieben und Volkswirtschaften. Arbeitsteilung ermöglicht die leistungssteigernde Spezialisierung auf einzelne Teilverrichtungen und schafft die Voraussetzung für ein hoch entwickeltes Wirtschaftssystem. Ihre Grenzen findet die Arbeitsteilung in einer stumpfsinnigen, eintönigen Arbeitszerlegung in kleinste, (scheinbar) sinnlose Teilverrichtungen, die dem menschlichen Wunsch nach Selbstverwirklichung entgegenstehen. – Taylorismus
Beinhaltet die organisatorische Zuteilung von Aufgaben nach Art und Menge auf mehrere Personen. Eine Mengenteilung liegt vor, wenn jedem einzelnen Mitarbeiter ein gleichartiges Arbeitspensum aufgegeben wird. Eine Artenteilung liegt vor, wenn Arbeitspensen unterschiedlicher Art auf verschiedene Mitarbeiter verteilt werden.
bedeutet nach REFA die Aufteilung einer zusammenhängenden Arbeit auf mehrere Personen, die alle entweder die gleiche Arbeit (»Mengenteilung«) oder alle verschiedene Teilarbeiten oder Arbeitsvorgänge ausführen (»Artteilung«). Volkswirtschaftlich gibt es die internationale Arbeitsteilung, wobei einzelne Länder diejenigen Güter produzieren, für die sie die günstigsten Produktionsvoraussetzungen besitzen (z.B. Know-how). Siehe auch Produktionsfaktoren.
Unter dem Begriff der Arbeitsteilung versteht man die art und mengenmäßige Zerlegung der betrieblichen Gesamtaufgabe in Teilaufgaben; diese Zergliederung geht so weit, daß diese Teilaufgaben letztlich einzelnen Aufgabenträgern zugeordnet werden können. Dieses, aufgrund der Komplexität von Produktionsprozessen insbesondere für Industriebetriebe typische Organisationsprinzip, ist zur Sicherung eines störungsfreien Betriebsablaufs durch das ebenso Wichtige Prinzip der Arbeitsverbindung zu ergänzen. Ziel der Arbeitsteilung ist eine weitgehende Spezialisierung der Arbeitskräfte, um damit eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität und letztlich einen kostengünstigeren Einsatz von Produktionsfaktoren zu erreichen. Als wesentliche Vorteile der Arbeitsteilung sind die bessere Beherrschbarkeit von Arbeitshandlungen im Sinne von Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Arbeitssicherheit durch Übungs und Lerneffekte, sowie die kurze Anlernzeit von Arbeitskräften zu nennen. Je gleichartiger die einzelnen Tätigkeiten werden, um so mehr können Facharbeiter durch weniger qualifizierte und damit billigere Arbeitskräfte ersetzt werden und desto besser ist eine Mechanisierung der Arbeitsplätze bis hin zur völligen Automation möglich. Den genannten Vorteilen der Arbeitsteilung stehen jedoch zum einen organisatorische Probleme, zum anderen Nachteile im physischen und psychischen Bereich des Menschen gegenüber. Bei zunehmender Verteilung der Arbeitsaufgaben nimmt die Schwierigkeit zu, durch eine exakte personelle, räumliche und zeitliche Abstimmung der betrieblichen Teilaufgaben in den verschiedenen Fertigungsstufen einen reibungslosen Betriebsablauf zu garantieren. Eine rein artmäßige Arbeitsteilung führt zudem beim Ausfall einer einzigen Teilaufgabe zum Zusammenbruch des gesamten Betriebsablaufs und verringert die Möglichkeit des Einsatzwechsels der spezialisierten Arbeitskräfte zur Anpassung des Betriebes an Beschäftigungsschwankungen. Bei den eingesetzten Arbeitskräften führt zum einen die kurzzyklische Wiederholung vorgegebener Bewegungsabläufe zu einseitiger körperlicher Beanspruchung mit schnellen Ermüdungserscheinungen; andererseits entsteht beim Arbeitenden als Folge der Einförmigkeit der Arbeitshandlungen das Gefühl der Monotonie, verbund en mit sinkender Arbeitswilligkeit, verminderter Reaktionsfähigkeit und zunehmendem Desinteresse an der eigenen Tätigkeit. Daraus resultieren letztlich die für Industriebetriebe typischen Symptome wie hoher Krankenstand und verstärkte Fluktuation von Arbeitskräften. Zum Abbau der genannten Nachteile wird in neuerer Zeit versucht, die starke Spezialisierung der Arbeitenden zu reduzieren. Dies geschieht zum einen durch eine Ausweitung der Arbeitsbereiche bis hin zum Ersatz von Fließbandarbeit durch Gruppen oder Werkstattfertigung (Jobenlargement, Jobenrichment) und zum anderendurch einen systematischen innerbetrieblichen Arbeitsplatzwechsel ().
(Spezialisierung) liegt vor, wenn Wirtschaftssubjekte Produkte oder Dienstleistungen (auch) für Dritte erstellen. Sie steht daher in engem Zusammenhang mit dem Tausch. Arbeitsteilung ist ferner begleitet von einer entsprechenden Spezialisierung auch der übrigen Produktionsfaktoren ("Kapital-" und "Bodenteilung") und impliziert eine gesellschaftliche Wissensteilung (Informationsteilung). Die Koordination und Abstimmung dieser arbeitsteiligen Aktivitäten sind das zentrale Erkenntnisobjekt der Volkswirtschaftslehre. Arbeitsteilung erklärt sich nicht zuletzt aus dem Sachverhalt der Knappheit, da die Spezialisierung auf bestimmte Tätigkeiten und Verrichtungen einerseits und die Nutzung von Begabungs- und Erfahrungsunterschieden andererseits die Ergiebigkeit sowohl des betrieblichen wie des volkswirtschaftlichen Produktionsprozesses erheblich steigern. Die zunächst zur Erklärung der internationalen Arbeitsteilung entwickelten Theorien der absoluten und komparativen Kostenvorteile (Aussenhandelstheorie) lassen sich auf die Arbeitsteilung schlechthin anwenden. Arbeitsteilung ist zugleich Voraussetzung wie auch Folge der ungeheuren Komplexität, die der gesellschaftliche Produktionsprozess in den industrialisierten Volkswirtschaften aufweist, was zugleich die dadurch bewirkte Abhängigkeit der Wirtschaftssubjekte voneinander verdeutlicht. Als Nachteile der Arbeitsteilung gelten, insb. auf der betrieblichen Ebene (Arbeitszerlegung), eine zunehmende Monotonie der Arbeitsverrichtung und die durch die Organisation des Arbeitsprozesses erzwungene Fremdbestimmung, aber auch die mangelnde Flexibilität des Produktionsapparates, wenn infolge ökonomischer Aktivitätsschwankungen oder technischen, ökonomischen bzw. gesellschaftlichen Strukturwandels bestimmte Spezialisierungsrichtungen (Berufe, Produktionsanlagen) nicht mehr oder nicht mehr im gleichen Masse benötigt werden. Hierin ist gleichsam der Preis für die durch Arbeitsteilung ermöglichte Produktivitätssteigerung zu erblicken.
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