Das ASEM (Asia-Europe-Meeting) ist eine besondere Form interregionaler Zusammenarbeit, da es keinen »Block-zu-Block«-Dialog darstellt wie beispielsweise zwischen der EU und ASEAN, sondern ein informelles Dialogforum von 26 gleichberechtigten Partnern. Den Beginn des ASEM-Prozesses bildete der Europäisch-Asiatische Gipfel im März 1996 in Bangkok. Teilnehmer des ASEM sind derzeit die 15 EU-Staaten, die Europäische Kommission und die ASEAN-Staaten Brunei, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam sowie China, Korea und Japan. Der Prozess ist grundsätzlich offen für weitere interessierte Staaten, allerdings setzt eine Erweiterung den Konsens aller Teilnehmer voraus. Der Kern von ASEM sind die seit 1996 alle zwei Jahre abwechselnd in Europa und Asien stattfindenden Treffen der Staats- bzw. Regierungschefs. Zur inhaltlichen Vertiefung der Schwerpunktbereiche finden Fachministertreffen zwischen Außen-, Wirtschafts-, Finanz- und Technologieministern statt. Die Außenminister wirken darüber hinaus als Gesamtkoordinatoren des Prozesses. Der Prozess wird von drei Säulen (Themenbereichen) getragen, dem politischen Dialog, den handeis-, wirtschafts- und finanzpolitischen Themen und dem kulturellen, bildungspolitischen und sozialpolitischen Dialog. Ein wichtiges politisches Thema ist der Austausch über Erfahrungen mit regionaler Integration. Nicht zuletzt die Auswirkungen der Asienkrise (1997-1999) haben die regionale Stabilität und Sicherheit erheblichen Belastungen ausgesetzt. Die existierenden Regionalorganisationen ASEAN Regional Forum (ARF), aber auch informelle Foren wie ASEAN plus 3 (China, Korea, Japan) bilden einen wichtigen Ausgangspunkt für die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen den asiatischen Staaten.
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