Planungsmethode, die Elemente
der retrograden und der progressiven Planung in sich vereinigt. In einem
Vorlauf (Top-down) werden Oberziele und Rahmenpläne auf Geschäftsleitungsebene
aufgestellt, die auf den folgenden Ebenen sukzessive immer stärker
konkretisiert werden. Dabei auftretende Schwierigkeiten oder aussichtsreiche,
aber außerhalb des gegebenen Rahmens liegende Alternativen werden dann in
einem Rücklauf (Bottom-up) nach "oben" gegeben, wo sie zu mehr oder minder großen
Modifikationen und damit zu einer größeren Realitätsnähe der grundlegenden
Ziele und Maßnahmen führen.
Um darüber hinaus noch eine bessere Koordination des unterschiedlichen
Know- how zu erreichen, werden häufig ergänzende Regelungen getroffen:
*
Der gesamte
Prozeß des Gegenstromverfahrens wird durch zentrale Planungsstäbe koordiniert,
die dafür sorgen, daß der Prozeß nicht steckenbleibt.
*
Horizontale
Abstimmung und Integration werden, besonders auf den höheren Ebenen,
gefördert.
*
Abweichende
Vorschläge und kritische Einwände werden ernst genommen. Sie führen häufig zu
einer weiteren Iteration in einem Unterzyklus, d.h. die Bottom-up- Phase wird
unterbrochen, neue Vorschläge werden nach unten zur Überprüfung gegeben und
der Bottom-up-Prozeß beginnt von neuem.
Der endgültige Plan wird von der Unternehmensspitze
nach Beendigung aller (Unter-) Zyklen für verbindlich erklärt. In einem letzten
Top-down-Prozeß werden auf der Basis der autorisierten Globalplaner und der
vorherigen Diskussion Vereinbarungen jeweils zwi-
sehen Vorgesetzten und Untergebenen getroffen.
Damit besteht Klarheit über die Ziele, Aufgaben und Maßnahmen, denen jeder verpflichtet
ist. Am Ende der Planperiode erfolgen dann auf jeder Ebene eine Erfolgskontrolle
und eine Abweichungsanalyse. Die zuletzt beschriebenen Aspekte der partizipativen
Planung und Zielbildung entsprechen weitgehend dem Grundkonzept des Management by Objectives.
Literatur: Wild, J., Grundlagen der Unternehmungsplanung, 3. Aufl.,
Opladen 1981.
Vorhergehender Fachbegriff: Bottom-Up-Struktur | Nächster Fachbegriff: Bottom-up-warrant
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|