Schuldenrückkäufe werden analog zu Debt Equity Swaps (Schuldenumwandlung gegen Beteiligungen) oder Exit Bonds (Schuldenumwandlungen in Wertpapiere) auf dem Sekundärmarkt für Geschäftsbankschulden der Entwicklungsländer gehandelt. Bei einem Debt Buy-Back kauft ein Entwicklungsland seine eigene Verschuldung gegen einen länderspezifischen Abschlag (Discount) zurück. Die Differenz zwischen dem Marktpreis und dem Nominalwert des Kredits stellt dabei den Umfang der Schuldenreduktion dar. Die verschiedenen markttechnischen Beiträge zum Schuldenabbau wurden in der Vergangenheit durch Verhandlungen zwischen den Gläubigern und den Schuldnerländern zu einem «Menue Approach» zusammengefaßt, um so auch den unterschiedlichen Interessenlagen der Gläubiger gerecht zu werden. Während eine Reduzierung der Nominalschuld für den Schuldner immer positiv ist, können auch Gläubiger von einer Schuldenreduktion partizipieren, da durch die gegenwärtige Schuldenreduktion der Present Value (Barwert) der erwarteten zukünftigen Zins- und Tilgungszahlungen steigt. Eine gegenwärtige Reduktion des Schuldenstandes eines Entwicklungslandes verbessert die Aussichten des Schuldnerlandes und schafft damit zusätzliche Anreize in diesem Land, Wachstums- und Entwicklungsfortschritte zu erzielen. Sollte der Present Value dieses Incentive Effects die Kosten einer Schuldenreduktion dominieren, so würde dies den Gläubiger zu einer gegenwärtigen Reduktion seiner Forderungen veranlassen.
Vorhergehender Fachbegriff: Debitorenwechsel | Nächster Fachbegriff: Debt Equity Swap
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|