(dollar gap) Zahlungsbilanzdefizit Westeuropas gegenüber den USA in den Nachkriegsjähren, das durch eine den Dollarraum diskriminierende Devisenbewirtschaftung in Grenzen gehalten wurde und dank amerikanischer Auslandshilfe ab Anfang der 50er Jahre nur mehr latent vorhanden war. Unter dem Einfluss des europäischen Wiederaufbaus, der allmählichen Schliessung der technologischen Lücke und des Abbaus des Inflationsgefälles sowie des umfangreichen amerikanischen Kapitalexports kehrte sich die Situation der amerikanischen Zahlungsbilanz mit Beginn der 60er Jahre völlig um, so dass sich eine regelrechte Dollarschwemme (dollar glut) entwikkelte.
in der Nachkriegszeit bis Mitte der 50er Jahre herrschender Dollarmangel aufgrund eines hohen und permanenten Oberschusses der Leistungsbilanz der USA, der durch langfristigen Kapitalexport der USA nicht kompensiert wurde, so dass eine starke kurzfristige Verschuldung und eine Verringerung der ohnedies knappen - Währungsreserven in der übrigen Welt eintrat. Die Dollarlücke hatte strukturelle Gründe, die mit dem beschleunigten Wachstum der USA während des
2. Weltkriegs und dem technologischen Rückstand der anderen Nationen zusammenhingen. Die asymmetrische Konstellation einer geringen Bedeutung des Außenwirtschaftsverkehrs für die USA selbst und einer großen Relevanz der Wirtschaftsbeziehungen mit den USA für die Handelspartner trug ebenfalls dazu bei, dass die Zahlungsbilanzmechanismen nicht zu voller Wirkung kamen. F.G. Literatur: Triffin, R. (1957)
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