Der Verfall des Pfennigs als führende Silbermünze führte im 13. Jahrhundert - eine Zeit »der kräftigsten Wachstumsperiode der europäischen Gesellschaften vor der Industrialisierung im 19. Jahrhundert« (Rolf Hammel-Kiesow: »Die Hanse«, München 2000) - zu einem Bedürfnis nach neuem Silbergeld höheren Wertes. Im Jahre 1266 führte der französische König Ludwig IX. daher in seinem Herrschaftsbereich einen »gros denier« ein, einen dicken Pfennig. So wurde er wegen seines Durchmessers und seines Gewichtes bezeichnet. Aus dem lateinischen Wort für dick (»grossus«) entstand dann das deutsche Wort Groschen.
Der Groschen wurde in Deutschland 1276 erstmals urkundlich erwähnt. Er zählte zu zwölf Pfennig, weshalb man noch heute, wo das Währungssystem auf dem Dezimalsystem basiert, eine Zehnpfennigmünze auch als Groschen zu bezeichnen pflegt. In Polen und Österreich ist die Teilungsmünze von Zloty und Schilling noch heute der Groschen.
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