Versuch der Stabilitätspolitik, mittels geeigneter Massnahmen die Inflationsrate zu senken ( Disinflation) und schliesslich Preisniveaustabilität zu erreichen und zu erhalten. Da Inflation immer und überall ein im Verhältnis zum Sozialproduktwachstum zu hohes Geldmengenwachstum bedingt, kann letztlich nur eine restriktive Geldpolitik erfolgreich sein. Eine rein monetäre Inflationsbekämpfung ist jedoch i.d.R. mit vorübergehender wirtschaftlicher Abschwächung und steigender Arbeitslosigkeit verbunden ( Stagflation). Sie läuft damit Gefahr, abgebrochen und von einer inflationären Geldpolitik abgelöst zu werden ( Inflationszyklus). Die Inflationsbekämpfung kann deshalb auf Dauer nur erfolgreich sein, wenn die restriktive Geldpolitik zur Verringerung des Geldmengenwachstums mit Massnahmen der Einkommenspolitik zur rascheren Inflationsantizipation, flexibleren Preisanpassung und Entschärfung des Verteilungskampfes verbunden wird (einkommenspolitische Flankierung der Geldpolitik). Nicht geeignet sind jedoch einkommenspolitische Massnahmen, die lediglich am Symptom der Inflation ansetzen, wie z.B. Lohn- und Preisstops oder Lohn-Preis- Leitlinien. Literatur: Cassel, D./Thieme, H. Stabilitätspolitik, in: Vahlens Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik, Bd. 2, 5. Aufl., München 1992, S. 301 ff.; Baltensperger, E./Böhm, P., Geldmengenpolitik und Inflationskontrolle, Diessenho- fen 1984. Issing, O., Disinflation. Kosten und Nutzen der Inflationsbekämpfung, in: WiSt, 14. Jg. (1985), S. 9ff. und S. 37f.
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