1. dient bei der elektronischen Datenverarbeitung zum Anschluss peripherer Geräte ( Peripherie) an die Zentraleinheit. Der Einsatz von Kanälen zielt darauf ab, den Informationsfluss innerhalb einer DV-Anlage durch selbständig arbeitende Untereinheiten zu verbessern. Ein Kanal ist ein Prozessor, der als unabhängige Funktionseinheit seine eigenen Kanalprogramme ausführt und seine E/A-Geräte selbständig steuert. Die Zentraleinheit wird dadurch von Steuerungsaufgaben entlastet, da der Kanalprozessor parallel zui Zentraleinheit arbeitet. Um einen Kanal unabhängig von den an schliessbaren Peripherieeinheiten gestalten zi können, werden diese über Steuereinheiten ar diesen angekoppelt. Nach der Betriebsart uri terscheidet man Selektorkanal und Multiplex kanal. Die Selektorkanäle sind auf hohe Ge schwindigkeiten ausgelegt. Die Übertragung der Daten zwischen Zentraleinheit und peri pherem Gerät erfolgt hier ohne Unterbre chung, bis das gesamte Volumen abgearbeite ist. Andere periphere Einheiten, die an diesen Selektorkanal angeschlossen sind, befinden sich dann in Wartestellung. An Multiplexkanäle werden i.a. nur langsame Einheiten, wie Drucker- und Lochkartenleser, angeschlossen. Es können mehrere periphere Geräte gleichzeitig angesteuert werden, indem zeitlich nacheinander geringe Datenvolumina für jeweils ein Gerät übertragen werden. Wird jeweils ein byte übertragen, so spricht man von Bytemultiplexkanal, bei mehreren bytes von Blockmultiplexkanal. Multiplexkanäle können teilweise auf Selektorkanalbetrieb umgeschaltet werden. 2. In der Verkehrswirtschaft: künstlich, evtl. unter Ausbau bestehender Wasserläufe, hergestellter Wasserweg. Verkehrswirtschaftlich bedeutsam sind schiffbare Kanäle, die in Binnen- und Seekanäle unterteilt werden. Dabei dienen Binnenkanäle der Verbindung zweier Flussläufe bzw. der Korrektur eines Flusslaufes, aber auch der Anbindung von Städten oder Regionen an das Wasserstrassennetz mit Hilfe von Stichkanälen. Daneben erfüllen Binnenkanäle auch zahlreiche Nebenfunktionen ( Rhein-Main-Donau-Kanal). Binnenkanäle werden entsprechend den Wasserstrassenklassen nach Tragfähigkeit ( Tonnage) in sieben Klassen (von 0 bis VI) eingeteilt, wobei in Klasse 0 die Tragfähigkeit von 50 bis 249 Tonnen reicht und auf Kanälen der Klasse VI Schiffe mit 3000 Tonnen und mehr verkehren können. Mit insgesamt 1463 km Länge (Stand 1989) halten die Kanäle einen Anteil von 32,4% der Binnenwasserstrassen in der Bundesrepublik Deutschland. Seekanäle werden regelmässig zur Verkürzung der Seewege gebaut (z.B. Suez-Kanal, Panama-Kanal) bzw. um Binnenseen oder Binnenmeere mit der offenen See, einem Weltmeer, zu verbinden (z.B. Grosse Seen - St. Lorenz Seeweg). Die Route Hamburg - Bombay via Suez-Kanal ist z.B. um 43% kürzer als der Weg um das Kap der Guten Hoffnung (Südafrika). Der bedeutendste deutsche Seekanal ist der Nord-Ostsee-Kanal, auf dem 1990 ein Güterverkehr von insgesamt 61,5 Mio. Tonnen abgewickelt wurde.
Vorhergehender Fachbegriff: Kan | Nächster Fachbegriff: Kanban
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|