Versuch, den Anwendungsbereich der Pare- tianischen Theorie auszuweiten. Entsprechend dem Paretokriterium können nur solche wirtschaftspolitischen Massnahmen als eindeutig wohlfahrtssteigernd angesehen werden, bei denen keine Bevölkerungsgruppe (kein Individuum) Nutzenverluste erleidet. Da für die Mehrzahl der konkreten Massnahmen der Wirtschaftspolitik unterstellt werden muss, dass einzelne Bevölkerungsgruppen auch benachteiligt werden, lässt sich die Paretianische Wohlfahrtsökonomik nur auf ganz wenige konkrete Massnahmen anwenden. Um diesem Manko zu begegnen, entwickelten Nicholas Kaldor und John Richard Hicks 1939 ein Kriterium, das auch dann von einer Wohlfahrtssteigerung zu sprechen gestattet, wenn einzelne Bevölkerungsgruppen Nachteile erleiden (Kaldor-Hicks-Kriterium). Die anschliessende Diskussion hat allerdings gezeigt ( Scitovsky-Kriterium), dass dieses Kriterium zu logischen Widersprüchen führen und nur unter eingeschränkten Bedingungen Gültigkeit beanspruchen kann. Insgesamt ist es nicht gelungen, durch Einführung von Kompensationskriterien den Anwendungsbereich der Paretianischen Wohlfahrtsökonomik entscheidend auszuweiten. Literatur: Külp, B., Wohlfahrtsökonomik I Grundlage, in: HdWX£ Bd. 9, Stuttgart u.a. 1982. Schumann, Grundzüge der mikroökonomischen Theorie, 5. Aufl., Berlin u.a. 1987.
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