erfolgt im Zeitalter der Papierwährung hauptsächlich durch Geldschöpfung (Mefo- Wechsel). Die Kreditfinanzierung des Ersten Weltkriegs mit 94 Mrd. RM Kriegsanleihen und 55 Mrd. RM schwebender Schuld (Ende 1918) schuf ein Inflationspotential, das bis 1923 durch Kriegsfolgen bedingt ständig erweitert, und schliesslich nicht mehr überwunden werden konnte. Ebenso hatte die schon in den 1930er Jahren einsetzende geräuschlose Kriegsfinanzierung des Zweiten Weltkrieges mit ihrer zwangsweisen Kapitalabschöpfung nicht verhindert, dass bis Kriegsende über 200 Mrd. RM schwebender Reichsschulden aufgelaufen waren. Die Kriegsfinanzierung führte in beiden Fällen zwangsläufig zur Währungszerrüttung, 1923 zur offenen, bis 1948 zur ,verdeckten* Inflation, die beide nur mit einer Währungsreform beendet werden konnten. Auch Staaten, die, wie England, ihre Kriegskosten stärker über Steuererhöhungen aufbrachten, konnten nicht verhindern, dass die Kaufkraft ihrer Währung gegenüber der Vorkriegszeit beträchtlich sank.
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