(Gedankenprotokoll) Methode zur empirischen Verfolgung der Informationsverarbeitung, die in der Psychologie eine längere Tradition hat. In den 70er Jahren wurde die Technik von James Bettman erstmals zur Analyse von Kaufentscheidungsprozessen eingesetzt; später wurden auch unternehmerische Entscheidungen (z.B. über die Einführung eines neuen Produktes) mit dieser Methode untersucht. Bei der gebräuchlichsten Variante, der unstrukturierten Gedankenprotokollierung, werden die Probanden gebeten, alle Denkvorgänge wie Zielformulierung, Informationssuche, Vergleichen, Bewerten und Auswählen während ihres Entscheidungsprozesses zu artikulieren. Die Äusserungen werden auf Tonband aufgenommen und anschliessend inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Methode des lauten Denkens soll den eigentlichen Entscheidungsprozess, das Problemlosen, beobachtbar machen, während Informationstafel und Blickaufzeichnung nur die Informationsaufnahme messen können. Diesem Vorteil stehen verschiedene Nachteile gegenüber, besonders Probleme der Auswertung der Protokolle (Entscheidungsnetze).
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