Rechenfaktor bei der Methode der Kuppelkalkulation (Kalkulation bei verbundener Produktion). Der Marktpreis der absatzfähigen Kuppelprodukte stellt hier die Grundlage für die Bildung von Äquivalenzziffern dar. Die Verteilung der gesamten Kosten nach Maßgabe der Marktpreise der Kuppelprodukte ist nur dann gerechtfertigt, wenn die variablen und die fixen Kosten entsprechend der Relation der Marktpreise angefallen sind. Diese Voraussetzung ist in der Praxis nie erfüllt. Die Marktpreis quivalenzziffer führt daher zu einer verzerrten Zurechnung der fixen und der variablen Kosten.
Die beschriebene Methode ist für die Erfolgsanalyse der Produkte unbrauchbar, da sie auf dem Kosten-tragfähigkeits- oder Kostendeckungsprinzip, nicht aber auf dem Kostenverursachungsprinzip beruht. Für die Bestandsverwertung und die Kalkulation von Kuppelprodukten ist die Marktpreis quivalenzziffern-Methode jedoch geeignet, da bei Kuppelprodukten eine Zurechnung der Kosten nach dem Kostenverursachungsprinzip ohnehin nicht möglich ist. Die Kostenaufteilung basiert hierbei auf der Annahme, daß für alle im selben Produktionsprozeß entstandenen Kuppelprodukte das Verhältnis zwischen den Bruttogewinnen und den Erlösen gleich ist.
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