Unter Materialabfall versteht man die für die Fertigung während des Produktionsprozesses unbrauchbar gewordenen Mengen des Einzelmaterials (z.B. Restmengen bei Schneide-und Stanzarbeiten). Begrifflich ist der Materialabfall vom Ausschuß zu trennen. In der Praxis ist eine exakte Trennung von Abfall und Ausschuß jedoch nicht immer möglich. Möglichkeiten der Berechnung des Materialabfalls in der Kostenrechnung:
1. Keine Verrechnung erfolgt, wenn der Materialabfall zu unbedeutend ist; die Erlöse werden als außerordentliche Erträge verbucht.
2. Bei umfangreichem Materialabfall sind folgende Möglichkeiten gegeben:
a) Die Verrechnung wird beim jeweiligen Kostenträger, für den das Material aufgewendet wurde, durchgeführt.
b) Bei schwieriger Einzelerfassung werden die Kosten zu den Materialgemeinkosten gerechnet.
c) Zurechnung zu den Erzeugnissen, die aus dem Abfall hergestellt wurden. Probleme bei der Einzelmaterialplanung unter Berücksichtigung des Materialabfalls:
Die bei planmäßigem Fertigungsverlauf unvermeidbaren Abfallmengen werden pro Kostenträger kalkulatorisch in die Planmaterialmenge einbezogen. Die Abfallmengenplanung muß im Rahmen einer exakten Abfallanalyse erfolgen. In der Praxis behilft man sich in der Regel, indem die Planabfallmengen und ihre Kosten aus den Ergebnissen von Abfallstatistiken früherer Perioden abgeleitet werden. Die Aufspaltung von vermeidbarem und unvermeidbarem Abfall ist nicht exakt möglich.
Beispiel:
Nettomaterialkosten (Einzelmaterialkosten
+ Planabfallmenge, Ursache 1
+ Planabfallmenge, Ursache 2
+ Planabfallmenge, Ursache 3
Bruttoplaneinzelmaterialmenge
Die einzelnen Komponenten des Abfalls:
1. Innerbetriebliche, nicht beeinflußbare Faktoren führen in der Regel zu technisch bedingten Mindestabfall-mengen.
2. Innerbetrieblich beeinflußbare Abfallmengen hängen von der Sorgfalt und der Sparsamkeit der Materialhandhabung ab. In der Abfallhöhe drückt sich somit der Grad der innerbetrieblichen Wirtschaftlichkeit des Faktorverbrauchs aus (Einzelmaterialverbrauchsabweichungen).
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