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Monopol

Marktform, bei der ein Anbieter einer Vielzahl von Nachfragern gegenübersteht. Zur Erreichung seines Gewinnmaximums kann der Monopolist autonom entweder nach Maßgabe »seiner« Nachfragefunktion den Preis oder die Menge eines Produktes (nicht aber beides gleichzeitig) festsetzen. Sein Spielraum ist dabei von der Elastizität der privaten Nachfrage und eventuellen staatlichen Eingriffen abhängig. Sein Gewinnmaximum realisiert der (idealtypische) Monopolist bei der Absatzmenge (im sog. Cournotschen Punkt; nach A. Cournot 1838), deren Grenzkosten identisch mit deren Grenzerlös sind.

Monopol (wörtlich: Alleinverkauf) ist eine Marktform mit nur einem Anbieter, dem Monopolisten. Marktform, bei der nur ein Anbieter eines spezifischen Produkts auf dem Markt vorhanden ist. Bei dieser Marktform hat dieser Anbieter die nahezu volle Freiheit, seine Verkaufspreise zu bestimmen. Diese Freiheit wird durch substitutive Güter, den drohenden Markteintritt weiterer Wettbewerber und durch rechtliche Beschränkungen begrenzt.

Gegensatz: Polypol.

Das Monopol ist eine Marktform, bei der sich nur ein einziger, aber großer Marktteilnehmer auf dem Markt befindet. Ist sowohl auf der Angebotsseite als auch auf der Nachfrageseite ein Monopol vorhanden, so spricht man von einem bilateralen Monopol.

Marktformen

Grundsätzlich ist zwischen Angebots und Nachfragern, zu unterscheiden, wobei hier nur ersteres behandelt wird. Während man bei einem vollkommenen Markt von Monopol spricht, handelt es sich bei einem unvollkommenen Markt um ein Mono-poioid.
1. Im Rahmen des morphologischenMarktformenschemas zeichnet sichdas Monopol dadurch aus, daß den Nachfragern nur ein Anbieter gegenübersteht.
2. Monopolistisches Verhalten liegtdann vor, wenn sich ein Anbieter soverhält, als habe er keine Konkurrenten. Dies kann auch bei anderenMarktformen der Fall sein.
Man unterscheidet die Monopol in:
natürliche M., d. h. ein Anbieter allein verfügt beispielsweise über einen Rohstoff.
künstliche M., die entweder aufgrund öffentlich-rechtlicher oder privatrechtlicher Regelungen zustande kommen (Bsp. bestimmte Teilbereiche der Post, Patente, Konzessionen, Kartell). Der gewinnmaximale Preis im Monopol wird als Cournotscher Punkt bezeichnet.

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Ein Unternehmen, ein Verband, Vereinigung oder Übereinkommen von Unternehmen, die in ihren Händen die Produktion und den Absatz eines bedeutenden Teils der Erzeugnisse eines oder mehrerer Produktionszweige zur Erzielung von Monopolprofite konzentrieren.

Monopole haben einen hohen Grad der Vergesellschaftung der Produktion. ein starkes Finanzkapital und Monopolprofit zur Voraussetzung.

Während die freie Konkurrenz Höchstprofite durch technischen Vorsprung vor der Konkurrenz und freies Wandern in die Zweige mit der höchsten Profitrate anstrebt, muß das Monopol den Höchstprofit durch Sicherung seiner monopolistischen Herrschaft anstreben.

Unter Monopolen können nicht nur ökonomische Monopolstrukturen verstanden werden, Monopole haben auch eine auf die Gesesellschaft und Staat wirkende politische Monopolstrukturen.

Ökonomische Monopolstrukturen (quantativer Monopolbegriff):

Ein Monopol ist ein großes Unternehmen oder eine Unternehmensgruppe, die einen Teil der Produktion und Rohstoffe, des Handels und der Dienstleistungen beherrscht und kontrolliert und über eine mehr oder weniger lange Periode hinweg Preise und Profitrate willkührlich festsetzen kann.

Das Spektrum der ökonomischen Monopolstrukturen reicht von schwachen Formen des Zusammenschlusses. z. B. Kooperationen bei Entwicklung, Produktion oder Vermarktung, über die Bildung von Wirtschaftsverbänden zur gemeinsamen Interessenvertretung, Frühstückskartellen, Pools bis hin zu Kartellen (z.B. Preis-, Quoten- und Absatzkartelle) und Fusionen. Es entstanden Monopolformen wie Konzerne. Holdings, Kartelle, Konzerne, Trust und zeitweilige Konsortien. Schwerpunktbereiche sind Industrie-, Banken-, Handels- und Finanzmonopole. Diese Formen und Bereiche sind national, international und transnational organisiert (z.B. Trans-Nationale Corporation (TNC), Multinationale Konzerne (Multis), Transnationale Unternehmen (TNU)). Zur Absicherung ihrer Monopolstellung und des Monopolprofites müssen Monopole international handeln, z. B. wegen des Rohstoffbedarfs und der Nutzung internationaler Wissenschaft und Technik. Die Produktion in „Billiglohnländern“ sichert den Monopolen einen höheren Ausbeutungsgrad und das internationale Agieren erschließt neue Absatzmärkte, verbessert die Position bei der Aufteilung der Märkte.

Unternehmenszusammenschlüsse und Fusionen sind heute weitere Schritte beim Ausbau der Marktstellung hin zu weiterer Monopolisierung auf internationaler Ebene. Heute werden Unternehmenszusammenschlüsse weithin als Kapitalbeteiligung (Kapitalverflechtung) eines Unternehmens an einem anderen verstanden. Unternehmenszusammenschlüsse zu Monopolen stellen einen erheblichen Machtzuwachs der beteiligten Unternehmen dar. Ursachen für Unternehmenszusammenschlüsse sind die schnelle Expansion in einem Markt bis hin zur Globalisierung, die Nutzung von Größen- und Mengenvorteilen sowie eine größere Vielfalt in der Produktion (Flexibilisierung) und bei den Produkten (Diversifizierung), ferner höhere Flexibilität und Innovationsfähigkeit durch Svnergie.

Die als „Fusionswelle“ bezeichnete deutliche Zunahme von Unternehmenszusammenschlüssen in den achtziger und neunziger Jahren in Westeuropa ist durch die Bildung des europäischen Binnenmarktes ausgelöst worden. Um nicht außerhalb einer möglichen protektionistischen „Festung Europa“ zu stehen, kauften sich Nicht-EU-Firmen durch Übernahmen in den neuen Markt ein. EU-Firmen selbst fusionierten oder übernahmen kleinere Mitbewerber, um auf dem neuen, größeren Markt präsent und gegenüber der Konkurrenz aus Drittstaaten gewappnet zu sein.

In der Bundesrepublik Deutschland machten 1997 alleine die 250 Industriemonopole einen Umsatz von 1,98 Billionen DMonopol Der gesamte Industrieumsatz lag dagegen 1997 bei 2,18 Billionen DMonopol Die 50 größten Monopole konnten 1997 ihren ausgewiesenen Gewinn um 28,6 Prozent steigern.

Politische Monopolstrukturen (qualitativer Monopolbegriff):

Monopole sind auch eine qualitative Größe. Die Verwirklichung, Durchsetzung und Absicherung hoher und steigender Monopolprofite setzt auch eine höhere Aggressivität zur Durchsetzung dieser Ziele voraus. Die Politik der internationalen wirtschaftlichen Expansion des Monopolkapitals ist der Kern des Imperialismus.

Ökonomische Strukturen der Monopole schlagen sich in allen gesellschaftlichen Bereichen nieder. Das Monopol durchdringt und unterwirft sie den Interessen der Kapitalverwertung, was Auswirkungen auf politische und gesellschaftliche Mechanismen hat.

Zur Erlangung und Absicherung seines Monopolprofits benötigt das Monopol den Staat. Durch die enge ökonomische und politische Verzahnung bis hin zur Verschmelzung von Staat, Finanzmonopolen und Industriemonopolen entsteht der staatsmonopolistische Kapitalismus.

Beispiele weiterer Monopoltheorien:

Grundlage einer Theorie der Monopole und des Imperialismus ist der Kampf um den „economic surplus“, der die Differenz zwischen dem, was die kapitalistische Gesellschaft produziert und den Produktionskosten bezeichnet. Die zentrale Bedeutung der Kategorie „Mehrwert“ wird in dieser Theorie durch die Kategorie „economic surplus“ ersetzt. Kern der Theorie ist auch das Gesetz des wachsenden ökonomischen Überschusses und das Ziel, die Anstrengungen der Monopole zu realisieren.

Andere Positionen verschiedener Monopoltheorien:

- Monopole sind nur eine ökonomische Organisations- und Machtform, unabhängig von der Staatsmacht.

- Grundlage der Analyse des Monopols liegt nicht im Zentralisations- und Konzentrationsprozeß des Kapitals, sondern in der Entfaltung aller Widersprüche, die im Kapital angelegt sind.

- Monopole sind Fehlentwicklungen, Störfaktoren für den freien Markt.

- „Marktwirtschaftliche“ Theoretiker bestreiten die „Totalität“ der Herrschaft des Monopolkapitalismus und seine Funktion als Kern des Imperialismus.

>Absatzmonopol, >Agrarmonopolisierung, >Allfinanz, >Bankenkonsortium, >Bodenmonopol, >Bundeskartellamt, >Dyopol (Dyopol), >Entflechtung, >Expansion, ökonomische, >Finanzkonglomerat, >Finanzmonopol, >Finanzoligarchie, >Freie Produktionszone, >Frühstückskartell, >Fusionskontrolle, >Fusion, >Handelsmonopol, >Holding,>Imperialismus, >Industriemonopol, >Kapital, Konzentration des, >Kapital, Zentralisation des, >Kapitalismus, > Kapitalismus, staatsmonopolistischer, >Konkurrenz. monopolistische, >Konglomerat, > Konzem, >Konzern, Transnationaler, >Marktmonopol, >Monopol, internationales, >Monopolbank, >Monopolkommission, >Monopolpreis, >Monopolprofit, >Monopolrente, >Multis, >Oligopol, >Polypol, >Transnationale Unternehmen (TNU), >Trust, >Oligarchie.

  Marktform mit nur einem Anbieter (Monopolist) auf einem homogenen oder heterogenen Markt. Neben dieser strukturellen Kennzeichnung, die auf die Anzahl der Wirtschaftssubjekte abstellt, wird im Rahmen der Monopoltheorie eine Vielzahl von Kriterien behandelt.

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