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natürlicher Preis

ausschliesslich durch die Höhe des Aufwands zur Herstellung eines Gutes bestimmt (Gegensatz: Marktpreis). Die Vertreter der objektiven Werttheorie gingen davon aus, dass der Marktpreis, der sich aufgrund von Angebot und Nachfrage ergibt, langfristig vom natürlichen Preis bestimmt wird (Arbeitswertlehre).

Der natürliche Preis ist im Gegensatz zum Marktpreis, der sich durch Angebot und Nachfrage ergibt, ein durch die Produktionskosten bestimmter Preis.

normaler oder Produktionspreis im Gegensatz zu aktuellem oder Marktpreis. Die Unterscheidung findet sich ansatzweise schon in der Scholastik und der Naturrechtslehre, in elaborierter Form bei William PETTY (1623-1687), Richard CANTILLON (1697-1734) und Anne R.J. TURGOT (1727-1781). Adam SMITH (1723-1790) definiert den natürlichen Preis als das Gravitationszentrum der Marktpreise. Ersterer ist gleich den normalen Produktionskosten unter Einschluss einer einheitlichen Profitrate auf den Wert des vorgeschossenen Kapitals. Die Tendenz zu einer uniformen Profitrate ergebe sich bei freier Konkurrenz über die Mobilität von Kapital. Um das Konzept des natürlichen Preises kreist forthin, zumindest bis ins erste Drittel dieses Jh., alle Theorie: Um seine Erklärung bemühen sich Autoren wie David RICARDO (1772-1823), Karl MARX (1818-1883), William S. JEVONS (1835-1882), Leon WALRAS (1834-1910) und Alfred MARSHALL (1842-1924). Zwei Ansätze lassen sich unterscheiden: der klassische und der neoklassische. Der Klassischen Theorie zufolge sind die Profite ein Residuum, das verbleibt, wenn vom Jahresprodukt alle Kosten der Produktion unter Einschluss der Löhne abgezogen werden. Die natürlichen Preise sind das Medium, welches das verbleibende Residuum so auf die Kapitalvorschüsse der verschiedenen Sektoren verteilt, dass eine einheitliche Profitrate resultiert. Im klassischen Ansatz werden die beiden Verteilungsvariablen, Lohnsatz und Profitrate, demnach asymmetrisch behandelt. Moderne Formulierungen des klassischen Ansatzes finden sich bei John von NEUMANN (1903-1957) und Piero SRAFFA (1898-1983). Anders in der Neoklassischen Theorie, die alle Verteilungsvariablen und mit ihnen das System der normalen (relativen) Preise in symmetrischer Weise durch Angebot und Nachfrage nach Faktorleistungen bzw. Gütern zu erklären versucht. Anstelle eines vorgegebenen Reallohnsatzes wird hier der Kapitalstock als gegeben unterstellt und die Profitrate knappheitstheoretisch zu erklären versucht. Die kapitaltheoretische Debatte der 60er und 70er Jahre (Cambridge-Kontroverse) hat gezeigt, dass der konventionelle neoklassische Ansatz in logische Widersprüche gerät und nicht haltbar ist. Literatur: Bharadwaj, K. (1989). Garegnani, P. (1989). Sraffa, P. (1960)

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