geht davon aus, daß in der erwerbs-wirtschaftlichen Unternehmung der Gewinn maximiert und zu diesem Zweck der Gelderwerb betrieben werden soll. Er legt für diese Unternehmungen den Kreislauf Geld Ware Geld zugrund e. Gewinn ist ein im Rahmen dieses Kreislaufes erzeugtes »Mehr« an Geld. Die fehlende Vollendung des Kreislaufs, d. h. des Zustroms von Einnahmen während des laufenden Betriebs, hat nach Rieger die Unmöglichkeit der Ermittlung eines richtigen Gewinns zur Folge, so daß der Periodenerfolg nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bestimmt werden kann. Wegen des durch Geldzufluß noch nicht geschlossenen Kreislaufes ist es nämlich notwendig, die Güter mit Ausnahme des Geldes zu bewerten. Eine völlig richtige Bewertung würde aber eine vollkommene Voraussicht hinsichtlich der erzielbaren Einnahmen erfordern, die jedoch nicht existiert.
Scharf greift Rieger die dynamische Bilanzauffassung von Schmalen-bach an, insbesondere dessen Interpretation der Bilanz als einer Abrechnung noch nicht erfolgswirksamerZahlungsreste. Bilanziert werdenkönnen nur in der Vergangenheit tatsächlich erfolgte Einnahmen und Ausgaben und die entsprechendenkünftig zu erwartenden Zahlungen. Eine Bilanz zum Zwecke der Ermittlung des Vergangenheitserfolgs-könnte, solange der Betrieb bestehe, nurdann aufgestellt werden, wenn manim jeweiligen Bilanzierungszeitpunktseine Liquidation fingiere und dabeidie künftig erwarteten Einnahmen und Ausgaben berücksichtige. Damitstellt die n. B. eine zukunftsorien-tierte Bilanzkonzeption dar. Für eine nach seiner Konzeption aufgestellte Bilanz fordert Rieger denAnsatz des »heutigen Wertes«, den eroffenbar durch Abzinsung der künftig erwarteten Zahlungen gewinnenmöchte.
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