Siehe: Optimized Production Technology System
(Optimized Production Technology) System zur zentralen Produktionsplanung und -Steuerung auf Grundlage einer engpassorientierten Planungsphilosophie. Die Ausnutzung der i.d.R. wenigen Engpässe eines Produktionssystems wird als entscheidend für dessen Output sowie für Bestände und Durchlaufzeiten angesehen. OPT bietet dazu konzeptionell eine Reihe von Regeln, die in einem EDV-gestützten Planungssystem instrumentell umgesetzt werden. In den Regeln wird betont, dass die Produktionsplanung nicht an einer globalen Kapazitätsauslastung, sondern am Materialfluss orientiert sein sollte (balance flow, not capacity). Eine geplante Auslastung von maximal 100% wird nur für die Engpässe angestrebt. Sicherheitsbestände werden nur vor den Engpässen geplant, um dort Leerzeiten zu verhindern, da sie den Output des Gesamtsystems reduzieren. Entsprechend sollen durch eine vorbeugende Instandhaltung Stillstandszeiten der Engpässe minimiert werden. Die geplante Auslastung der Nichtengpässe ergibt sich aus dem Durchsatz der Engpässe und liegt damit unter 100%. Ihre freie Kapazität kann für zusätzliche Rüstvorgänge genutzt werden, so dass Bestände und Durchlaufzeiten innerhalb der Fertigung reduziert werden. Die Orientierung der Losgrössenbildung am Materialfluss führt zu zeitlich variierenden Losgrössen, die zusätzlich für Transport- und Fertigungslose unterschiedlich sein können, so dass u.U. eine überlappte Fertigung realisiert werden kann. In dem Planungssystem wird auf Grundlage der geplanten Endtermine der Aufträge sowie der Stücklisten- und Arbeitsplandaten (Arbeitsplanung) zunächst ein Auftragsnetz gebildet, in dem man die Engpässe ermittelt. Dieses Netz wird getrennt in einen den Engpässen vorgelagerten unkritischen Bereich und den kritischen Bereich mit den Engpässen sowie nachfolgenden Produktionsstufen. Für die Engpässe wird nach einem bisher geheimgehaltenen Verfahren eine detaillierte Belegungsplanung vorgenommen, aus der sich durch eine Vorwärtsterminierung die Belegung der nachgelagerten Produktionsstufen ergibt. Für den unkritischen Teil des Auftragsnetzes erfolgt anschliessend eine Rückwärtsterminierung auf Grundlage der Belegungsplanung der Engpässe. Im Unterschied zu den sukzessiv vorgehen- aen rrooysremen nacn aem ivmr-Konzepi (MRP-Systeme) erfolgt damit eine partielle Integration von Termin- und Kapazitätsplanung, bei der Losgrössen- und Durchlaufzeiten Ergebnis der Planung sind, statt als Parameter vorgegeben zu werden. Dabei werden Arbeitsgänge als Objekte der Planung betrachtet, während in den PPS-Systemen nach dem MRP-Konzept i.d.R. mehrere Arbeitsgänge zu einem Teil aggregiert werden. Literatur: Zimmermann, G., PPS-Methoden auf dem Prüfstand, Landsberg/Lech 1987. Zäpfel, G., Produktionsplanungs- und -steuerungssysteme, in: Kern, W (Hrsg.), HWB, 5. Aufl., Stuttgart 1993.
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