Reallohn/Realeinkommen (Ggs. Nominallohn) Für einen Arbeitnehmer ist nicht unbedingt die absolute Höhe seines Lohns oder Gehalts bedeutsam. Entscheidend ist vielmehr die Kaufkraft, also die Güter- und Leistungsmenge, die er für das Einkommen kaufen kann. Wie sich die Nominallöhne entwickeln, spielt für ihn nicht die entscheidende Rolle. Angenommen. Willi Petersen verdient heim Unternehmer Huber 2.(XX) € im Monat. Wenn nun in einem bestimmten Jahr die Preise allgemein um 7% steigen, der Lohn von Petersen aber nur um 5% (dies ist die Steigerung des Nominallohns) zunimmt. dann hat sich sein Reallohn verringert. Denn Petersen bekommt zwar den höheren Lohn von 2.1(X) €. Um aber die gleiche Güter- und Leistungsmenge wie im vorigen Jahr einkaufen zu können, würde er 2.140 benötigen. Bei einer Preissteigerung von 7% und einer Lohnsteigerung von 10% hätte sich seine Einkommenssituation in diesem Beispiel um 3 Prozentpunkte verbessert. Man sieht also: Der Reallohn ist der an der Kaufkraft gemessene Lohn.
Der Reallohn ist der Lohn, der der tatsächlichen Kaufkraft entspricht, das heißt der Gütermenge, die bei gegebenen Lebenshaltungskosten mit dem Nominallohn gekauft werden kann.
Der Reallohn ist der um die Geldentwertungsrate (Inflation) verringerte Nominallohn und soll die tatsächliche Kaufkraft wiedergeben. Beträgt die Inflationsrate 5 % und die Nominallohnsteigerung 3 %, ist der Reallohn und damit die reale Kaufkraft um 2 % gesunken.
In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Der in Existenzmitteln ausgedrückte Lohn. der zeigt, wieviele und welche individuellen Konsumtionsmittel und Dienstleistungen für den Geldlohn gekauft werden können.
Er wird bestimmt durch die Höhe des Nominallohnes. durch das Preisniveau der Konsumtionsmittel, Dienstleistungen, Mieten, Bildungskosten und Aufwendungen für kulturelle Bedürfnisse und Steuern. Er ist im wesentlichen das Kriterium des Lebensniveaus. >Lebensniveau, >Lohn, >Realeinkommen
In der Wirtschaftssoziologie: allgemein Realeinkommen. Definiert als Verhältnis von Nominallohn oder (Lohn-) Einkommen zu laufenden Preisen und Preisindex. Der Reallohn drückt die Kaufkraft des Einkommens aus. Als Mass für den Lebensstandard ist der Reallohn nur bedingt geeignet, da er sich nur auf monetäre Einkommen und entgeltliche Güter und Dienste bezieht und als eindimensionale Stromgrösse auch nicht das nur mehrdimensional zu erfassende Wohlfahrtsniveau (Bestandsgrösse) und dessen Veränderung (Stromgrösse) anzeigt.
Lohn
Nominallohn dividiert durch einen Preisindex (Deflator). Der Reallohn entspricht der Gütermenge, die mit einem bestimmten Nominallohn gekauft werden kann und gibt damit Auskunft über die Kaufkraft des Geldlohnes (Lebensstandardindikator). Da zur Bestimmung des Preisniveaus verschiedene Indizes herangezogen werden können, ergeben sich bei der Ermittlung des Reallohnes je nach dem verwendeten Preisindex unterschiedliche Werte. Die gebräuchlichste Berechnungsmethode der Reallohnentwicklung in der BRD setzt die Brutto- bzw. Nettolohn- und -gehaltssumme je durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer ins Verhältnis zu dem - Preisindex für die Lebenshaltung von Vier-Personen-Arbeitnehmerhaushalten.
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