Gesamtheit aller sozialen, kulturellen, ethischen, moralischen, religiösen sowie politischen Faktoren, die Art und Umfang der ökonomischen Aktivitäten einer Volkswirtschaft determinieren. Sie stellen besonders in Entwicklungsländern aufgrund ihrer negativen Wirkung auf die Leistungsbereitschaft oft eine Ursache der Unterentwicklung dar. So begünstigten die traditionellen Religionen häufig ökonomisch. ungünstige Ausgaben für traditionelle, unproduktive Verwendungszwecke (Hochzeitsfeste, religiöse Opferfeiern). Weiterhin erschwert die Einbindung des einzelnen in traditionsbestimmte Gruppen (Grossfamilie/Sippe) die rasche Anpassung an gewandelte wirtschaftliche Bedingungen. Auch eine instabile innen-/ aussenpolitische Lage sowie eine der herrschenden Wirtschaftsgesinnung widersprechende Wirtschaftsordnung können das wirtschaftliche Klima und die Leistungsbereitschaft negativ beeinflussen. Literatur: Hemmer, H.-R., Wirtschaftsprobleme der Entwicklungsländer, 2. Aufl., München 1988. McClelland, M. C., Die Leistungsgesellschaft, Stuttgart 1966.
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