(corporate models) Planungsmodelle des Operations Research (OR), die sich auf die Unternehmung als Ganzes beziehen (Gegensatz: Funktionsbereichsmodelle). Auch Bilanzen und andere Modelle des Rechnungswesens betreffen die Unternehmung als Ganzes, dienen aber nicht in erster Linie der Planung. Charakteristisch für Unternehmungsmodelle im Sinne des OR ist immer die Bewertung (bzw. sogar eine Optimierung) von Entscheidungen. Wegen der Komplexität der Gesamtzusammenhänge einer Unternehmung ist die Anzahl der erfolgreich eingesetzten Unternehmungsmodelle noch gering. Unternehmungsmodelle kamen Anfang der 70er Jahre auf, etwa parallel zu Managementinformationssystemen (MIS) auf der Seite der betrieblichen Datenverarbeitung. Die von beiden Seiten entwickelten Ideen sind seit Ende der 70er Jahre in den sog. Entscheidungsunterstützungssystemen (decision support systems) wiederzufinden. Unternehmungsmodelle werden häufig als System gekoppelter Funktionsbereichsmodelle konzipiert. Dabei gibt es drei Organisationsformen: Erstens können die Funktionsbereichsmodelle — quasi "gleichberechtigt" — auf gleicher Ebene zusammengekoppelt werden. Zweitens kann man sie hierarchisch zusammenschliessen, wobei die untergeordneten. Modelle Informationszubringer- und -auswertungsdienste für die übergeordneten Modelle übernehmen. Drittens lassen sich die Modelle — als extreme Ausprägung einer Hierarchie — zu einer "Schlange" zusammenschliessen, die vom untersten zum obersten Modell abzuarbeiten ist. Unternehmungsmodelle dienen — im Gegensatz zu Funktionsbereichsmodellen — tendenziell der langfristigen strategischen Planung. Literatur: Rosenkranz, E, An Introduction to Corporate Modeling, Durham, N.C. 1979. Sommer, H., Ein Rahmenkonzept für Unternehmungsmodelle, Darmstadt 1983.
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