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Wachstumsgleichgewicht

(Expansionsgleichgewicht, steady state, golden age, balanced growth) zentraler Begriff der Wachstumstheorie. Wachstumsgleichgewicht impliziert, dass im Wachstumsprozess die Vollbeschäftigung der Arbeitskräfte und Arbeitsplätze bei Konstanz der Wachstumsraten aller Variablen und der funktionellen Verteilung des Volkseinkommens realisiert ist. Wächst die Anzahl der Arbeitskräfte und damit die der nachgefragten Arbeitsplätze mit konstanter positiver Rate, so erfordert Wachstumsgleichgewicht, dass die Anzahl der angebotenen Arbeitsplätze mit der gleichen Rate wächst wie die der Arbeitskräfte. Ist die Kapitalintensität, die Pro-KopfKapitalausstattung, im Wachstumsprozess konstant, so verlangt also Wachstumsgleichgewicht, dass der Kapitalstock mit der gleichen Rate wächst wie die Anzahl der Arbeitskräfte. Steigt die Kapitalintensität, die Kapitalausstattung je Arbeitsplatz, im Wachstumsprozess mit konstanter Rate, so verlangt Wachstumsgleichgewicht, dass der gesamtwirtschaftliche Kapitalstock mit der Summe der Wachstumsraten von Arbeitsplätzezahl und Kapitalausstattung je Arbeitsplatz steigt. Dies impliziert, dass die Kapitalnachfrage, die reale Investition, mit konstanter Rate wächst. Also muss auch das Kapitalangebot, die reale Ersparnis, mit dieser Rate wachsen. Bei Konstanz der Sparquote steigt die Ersparnis im Wachstumsprozess mit der gleichen Rate wie das Volkseinkommen. Im Wachstumsgleichgewicht wachsen also Volkseinkommen, Konsum, Investition und Kapitalstock mit derselben Rate, und diese Gleichgewichtswachstumsrate ist gleich der Summe der Wachstumsraten von Arbeitsplätzezahl und Kapitalausstattung je Arbeitsplatz. Im Wachstumsgleichgewicht stimmen also die Wachstumsraten von realem Volkseinkommen und Kapitalstock überein, und dies impliziert gleiche Wachstumsraten von Kapitalintensität, d.h. Pro-Kopf-Kapitalausstattung, und —Arbeitsproduktivität, d.h. realem Pro-Kopf-Einkommen. Mit anderen Worten: Wachstumsgleichgewicht erfordert Harrod-Neutralität des —technischen Fortschritts. Wachsen Kapitalintensität, Arbeitsproduktivität und Reallohnsatz mit der gleichen Rate, so bleibt die funktionelle Einkommensverteilung, die Aufteilung des Volkseinkommens auf Lohn- und Gewinn- bzw. Zinseinkommen, im Wachstumsprozess konstant. Wachstumsgleichgewicht impliziert also Konstanz der Wachstumsraten aller Variablen, Vollbeschäftigung der Arbeitsplätze und Arbeitskräfte und Konstanz der funktionellen Verteilung des Volkseinkommens.                    Literatur: Rose, K., Grundlagen der Wachstumstheorie, 6. Aufl., Göttingen 1991.

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