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Wachstumsstadien

Muster der wirtschaftlichen Entwicklung, die nach einer weit verbreiteten Auffassung als typisch anzusehen sind und für viele Länder beobachtet werden können. Insofern besteht eine inhaltliche Verbindung zu entsprechenden Auffassungen vom allgemeinen Ablauf der Geschichte (Oswald Spengler, Arnold Toynbee). Die bekanntesten Versuche, solche Wachstumsstadien zu ermitteln, stammen von Walther G. Hoffmann und Walt W Rostow (—Industrialisierungsstadien).               

feststehende, im historischen Ablauf sich wiederholende Muster des Industrialisierungsprozesses. Ziel der Analyse, die insoweit den Gedanken von Oswald SPENGLER und Arnold TOYNBEE nahesteht, ist eine historische Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung bzw. eine Theorie der modernen Geschichte überhaupt; anders als die - Stufentheorien ist sie als Alternative zur marxistischen Entwicklungstheorie konzipiert (historischer Materialismus). Walt W. ROSTOW (1960) unterscheidet fünf Wachstumsstadien: a) Traditionelle Gesellschaft: Ihre Struktur entspricht den begrenzten Produktionsmöglichkeiten, die auf vornewtonscher Wissenschaft und Technik basieren. Es gibt eine obere Grenze der erreichbaren Produktion pro Kopf. b) Übergang zum wirtschaftlichen Aufstieg: In diesem Stadium werden die Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Aufstieg geschaffen. Es ist gekennzeichnet durch steigende Investitionen bei nach wie vor wenig effizienten Produktionsmethoden. Ein schlagkräftiger, zentral regierter Nationalstaat entsteht. c) Wirtschaftlicher Aufstieg (take-off): Er begann in England nach 1783, in Deutschland im
3. Viertel des 19. Jh., in Indien und China um 1950. Neue - Technologien setzen sich in Industrie und Landwirtschaft durch, die Investitionsquote steigt an, die sich neu formierenden politischen Kräfte drängen darauf, den kumulativen Wachstumsprozess zu institutionalisieren; der Weg für ein stetiges Wachstum ist frei. d) Entwicklung zur Reife (mature economy): Etwa 60 Jahre nach Beginn des Aufstiegs wird das Reifestadium ereicht. Die Gesellschaft hat sich institutionell den Erfordernissen effizienter Produktionsmethoden angepaßt und verfügt über ein breites Spektrum von Industrien. e) Zeitalter des Massenkonsums: Es ist gekennzeichnet durch das Aufkommen des Wohlfahrtsstaates und die massenhafte Produktion dauerhafter Konsumgüter, insbes. des Automobils, das die Le- bensgewohnheiten revolutioniert und zum Indikator dieses Stadiums wird. Die Auffassung von den Stadien wirtschaftlichen Wachstums hat eine lebhafte Diskussion ausgelöst. Kritisch wird v.a. eingewendet, das starre Ablaufmuster verleite dazu, die historischen Fakten in unzulässiger Weise zu manipulieren, um sie mit diesem kompatibel zu machen. Die Unterschiede in der Entwicklung einzelner Volkswirtschaften seien zu groß, um sie unter ein allg. Schema subsumieren zu können. Im Gewande der Wissenschaftlichkeit werde Ideologie vorgetragen, was nicht zuletzt im Titel des ROSTOWschen Buches »The Stages of Economic Growth. A Non-Communist Manifesto« anklingt. Literatur: Rostow, W.W. (1967)

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