Bereits im 13. Jahrhundert war das Patriziergeschlecht der Welser in Augsburg nachweisbar, und ihm sollte später ein ähnlicher wirtschaftlicher Erfolg wie den Fugger beschieden sein. Im Jahre 1498 gründete Anton Welser der Ältere (1451 bis 1518) die Augsburger Handelsgesellschaft, die bald europaweit Handel trieb und unter anderem Kontore und Faktoreien in den wichtigen Handelsmetropolen Antwerpen, Genf, Genua, Lyon, Mailand, Rom, Valencia und Venedig unterhielt. Doch auch im Asienhandel engagierte sich Anton Welser.
Anton Welser der Jüngere (1486 bis 1557) und Bartholomäus Welser (1484 bis 1561) führten die erfolgreiche Geschäftspolitik des Gründers fort. Im Jahre 1525 begannen sie ihren Handel mit Spanisch-Amerika, und 1528 rüstete Bartholomäus in Spanien drei Schiffe zu einer Expeditioh aus, bei der die Küste Venezuelas für die Welser in Besitz genommen werden sollte. Die Kolonisierung Venezuelas scheiterte jedoch bald am Widerstand der Spanier.
Neben Anton Fugger war Bartholomäus Welser der bedeutendste Finanzier Karls V, und wie bei Fugger geriet sein wirtschaftliches Imperium nach dem Tod Karls ins Wanken. Für seine großen Darlehen an Karl V wurde Bartholomäus Welser 1532 geadelt.
In der Folgezeit erwirtschafteten die Welser als Gläubiger Frankreichs, Spaniens und der Niederlande so enorme Verluste, daß sie 1614 in Konkurs gingen. Im Jahre 1797 erlosch die Augsburger Hauptlinie, 1878 verschwand auch die Nürnberger Nebenlinie. Nur die Ulmer Linie konnte sich behaupten. Die Ulmer Welser wurden 1713 in den Reichsfreiherrenstand erhoben.
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