Elektronische Datenverbundsysteme sind dadurch charakterisiert, dass einDatenträger, der vom sendenden Computer erstellt wird, z. B. ein Magnetband oder eine Diskette (Datenträgeraustausch), oder eine über Datenfernübertragung gesendete Information unmittelbar in einen Computer eingegeben wird. „Für eine Bearbeitung dieser Informationen, z.B. eine Rechnungskontrolle oder Auftragsbearbeitung, ist keine neuerliche Erfassung der Daten erforderlich, wenn sich die korrespondierenden Unternehmen, die einen solchen Daten(träger)-austausch vereinbaren, auf bestimmte Grundregeln einigen“ (CCG). Derartige Grundregeln wurden für die Kon- sumgüterwirtschaft von der CCG (Centrale für Coorganisation - Gesellschaft zur Rationalisierung des Informationsaustausches zwischen Handel und Industrie mbH) entwickelt, so die Standardregelungen für ein einheitliches Daten(träger)austauschsy- stem(SEDAS). Sie betreffen u.a.: - den Erstellungsrhythmus - die Sortierung der Daten - die Wahl und die Spezifikation der Datenträger
- die Schlüsselgrößen - die Datensicherung - die Maßnahmen zur Wahrung der Vertraulichkeit. Der Datenaustausch (Electronic Data Interchange, EDI) kann sich sowohl auf Liefer- und Rechnungsdaten (SED AS), auf Bestelldaten (SDS), auf Marktdaten (MA- DAKOM) und auf Artikel- und Adreß- stammdaten (SINFOS) beziehen. Der Datenaustausch kann grundsätzlich sowohl in bilateraler Form, z.B. zwischen einem Konsumgüterhersteller und einem Handelsunternehmen, als auch - zur Ausnutzung weitergehender Rationalisierungsvorteile - über einen Konzentrator erfolgen, der das Netz n mal m möglicher Kontaktkanäle des bilateralen Austauschs (unkanalisiert) auf eine kanalisierte Abfolge von n + m Kommunikationswegen reduziert (multilateraler Datenaustausch) (vgl. Abb.). Dabei kennzeichnet n die Zahl der Hersteller, m die Zahl der Abnehmer, z.B. der Handelsunternehmen.
Literatur: CCG (Hrsg.), SEDAS-Datenträgeraus- tausch in der Konsumgüterwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland, Coorganisation 3, Köln 1977. Zentes,J., EDV-gestütztes Marketing, Berlin u.a. 1987.
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