Hypothese von Tillman M. BROWN (1952), dass sich im Zeitablauf kontinuierlich Konsumgewohnheiten herausbilden, die den Einflug des laufenden Einkommens auf den laufenden Konsum mindern. Konsumgewohnheiten entstehen durch den Konsum vergangener Perioden, verlieren ihre Wirkung jedoch um so schneller, je größer der Abstand zwischen vergangenem und laufendem Konsum wird. Der Konsum der Vorperiode übt nach der habit-persistence-Hypothese den stärksten gewohnheitsmäßigen Effekt auf den Konsum der laufenden Periode (C,) aus, da er im Bewußtsein des Konsumenten noch gegenwärtig ist. Außerdem kumulieren sich im Konsum der Vorperiode die Konsumeinflüsse vergangener Perioden. Dementsprechend wird in die Konsumfunktion neben dem Einkommen der laufenden Periode (Ye) der Konsum der Vorperiode (C,_1) als unabhängige Variable eingeführt:
Die habit-persistence-Hypothese beinhaltet insofern eine Kritik an den Hypothesen von James S. DUESENBERRY und Franco MODIGLIANI (relative Einkommenshypothese) bzw. Tom E. DAVIS, als sie die diskontinuierliche Bildung von Konsumgewohnheiten leugnet, die in den betreffenden Hypothesen durch die Berücksichtigung des Maximaleinkommens bzw. des Maximalkonsums als gewohnheitsbildenden Faktoren zum Ausdruck kommt. Die habit-persistence-Hypothese kann als Spezialfall der distributed-lagTheorie interpretiert werden. Literatur: Richter, R., Schlieper, U., Friedmann, W. (1981). Brown, T.M. (1952)
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