Erklärungsansatz für ökonomische Zusammenhänge, bei dem die endogenen Variablen eines Problems auf exogene Variable (Daten) zurückgeführt werden (Analyse). Wenngleich die Auswahl bestimmter Daten, d.h. die Isolation der erklärenden exogenen Variablen a priori voluntaristisch erscheint, erfolgt sie nach methodischen und inhaltlichen Prinzipien: a) Methodische Grundsätze: Zum ersten müssen die exogenen Variablen und deren Veränderung weitgehend unabhängig sein von den endogenen Variablen und deren Veränderung. Bei starken Rückkoppelungen zwischen bestimmten Variablen sind die betreffenden Daten zu endogenen Größen eines erweiterten Modells mit anderen exogenen Variablen zu machen. Zum zweiten müssen die exogenen Variablen in Relation zu den endogenen Variablen hinreichend stabil sein. Die tatsächlichen Veränderungen und Schwankungen der exogenen Variablen dürfen nicht so stark sein, dass sie die betrachteten Abhängigkeiten zwischen endogenen und exogenen Variablen überlagern und dominieren. b) Inhaltliche Grundsätze: Die Trennung von exogenen und endogenen Variablen ist neben diesen methodischen Minimalerfordernissen in erster Linie von inhaltlichen Gesichtspunkten geprägt. Letztlich ist die Auswahl durch die Vorstellungen über die Kausalität ökonomischer Zusammenhänge bestimmt. Nach den Vorstellungen der Ökonomen sind es beispielsweise die - Präferenzen der Individuen, die deren Verhalten prägen, und nicht umgekehrt. Selbst bei den Versuchen, Präferenzen zu endogenisieren, werden exogene Metapräferenzen unterstellt, auf welche sich die Prägung der Präferenzen zurückführen lassen. In der allgemeinen Theorie der Funktionsweise von Märkten verwenden Ökonomen die sog. Fundamentaldaten der Ökonomie als exogene Variablen, nämlich Präferenzen sowie Ausgangsausstattungen und Techniken zum Ausgangszeitpunkt der Betrachtung.
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