Unternehmenskrisen lassen sich in der Regel nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen, sondern werden durch eine Kombination verschiedenster Probleme ausgelöst. Im Rahmen einer groben Strukturierung der Krisenursachen muss zwischen unternehmensinternen und -externen Problemen differenziert werden. Die internen Probleme können einerseits durch mangelhaftes Management (z.B. zu wenig ökonomische Bildung, Fehlen systematischer Planung von Liquidität und Wirtschaftlichkeit, kein proaktives Vorgehen, zu grosse Privatentnahmen, zu geringer Leistungseinsatz) oder Fehlleistungen der Mitarbeiter (z.B. Forderung zu hoher Sozialleistungen, mangelnde Flexibilität, überzogene Lohnansprüche, zu geringer Leistungseinsatz) entstehen. Wichtige externe Ursachen für Unternehmenskrisen sind beispielsweise: Probleme am Beschaffungsmarkt, verstärkter Konkurrenzdruck, hohes Zinsniveau, Wechselkursschwankungen, sprunghafte Gesetzgebung, wettbewerbsverzerrende Subventionen, unterlassene Strukturpolitik usw. Siehe auch Unternehmenskrise und Krisensymptome sowie Sanierungsmanagement (mit vielen Literaturangaben und Internetadressen).
Literatur: Mayr, A.: Insolvenzursachenforschung und -prophylaxe unter besonderer Berücksichtigung der Früherkennungsproblematik, in: Feldbauer-Durstmüller, B./Schlager, J. (Hrsg.): Krisenmanagement — Sanierung — Insolvenz, Wien 2002, S. 159-191; Schreyögg, G.: Krisenmanagment: Theoretische Grundlagen und praktische Massnahmen, in: Heintzen, M./Kruschwitz, L. (Hrsg.): Unternehmen in der Krise, Berlin 2004; S. 13-36. Internetadressen: Über aktuelle Krisenursachen gibt es laufend neue Studien unter (Österreich): http://www.myksv.at/Icsv statistiken/O1_insolvenz; (Deutschland): http://www.bda-online.de; http://www.mittelstandsportal.de/management/Insolvenz.pdf
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