Eine theoretische Orientierung in der Soziologie und Kulturanthropologie, bei der die Beziehung zwischen dem soziokulturellen System einer Gesellschaft und ihrer Umwelt im Vordergrund steht. Sie versteht Kultur als Instrument, das die Überlebensfähigkeit einer Gesellschaft unter wechselnden Umweltbedingungen sicherstellt. Kulturelle Veränderungen sind daher Folge von Anpassungsprozessen des Gesamtsystems oder einzelner Institutionen an Umweltveränderungen. Die materialistische Version der Kulturökologie spricht der Anpassung des technologischen Systems die führende Rolle für die kulturelle Entwicklung zu. Technologische Änderungen bewirken soziostrukturelle Anpassungen, die wiederum das Überzeugungssystem einer Gesellschaft beeinflussen.
Ökologische Überlegungen stehen auch im Vordergrund - situativen Ansätze und der Kontingenztheorie in der Organisationslehre, die davon ausgehen, dass unterschiedliche Umwelten jeweils unterschiedliche Organisationsstrukturen verlangen, die auf der Basis objektivierbarer Variablen, wie Spezialisierung oder Formalisierung, beschrieben werden.
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