selbstgewählte Bezeichnung einer gegen Ende der 60er Jahre entstandenen, in Nationalität und theoretischer Ausrichtung sehr heterogenen Gruppe von Ökonomen, die sich in den USA zur Union for Radical Political Economics zusammengeschlossen haben. Gemeinsames Charakteristikum ihrer Vertreter ist die Ablehnung der herrschenden Orthodoxie in Form der Neoklassischen Theorie und der Keynesianischen Theorie und die Überzeugung, dass ein fruchtbarer Anknüpfungspunkt für das Verständnis sozioökonomischer Probleme in der Wiederaufnahme marxistischer Überlegungen liegt. Die Betonung der Klassengegensätze und der Widersprüche des Kapitalismus bildet den Ansatzpunkt der v.a. empirisch und wirtschaftspolitisch ausgerichteten Analysen von Vertretern der Radikalen Schule, die sich insbes. mit sozialen und gesellschaftlichen Problemen (wie Analphabetismus, Armut, Rassismus, Diskriminierung, Umweltverschmutzung, Verstädterung) beschäftigen. Es existiert jedoch (bislang) kein einheitlicher theoretischer Ansatz; das Spektrum reicht von orthodox-marxistischen Ansätzen über die Verbindung von marxistischem und keynesianischem Gedankengut (Stephen A. MARGLIN 1984) bis hin zu Reformulierungen der MARXschen –> Ausbeutungstheorie im Kontext der neoklassischen allgemeinen Gleichgewichtstheorie (John E. ROEMER 1982). Literatur: Marglin, S.A. (1984). Roemer, J.E.(1982). Lindbeck, A. (1971)
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