Die Erfassung artikelgenauer Verkaufsdaten schafft die informatorischen Voraussetzungen zur Unterstützung der In-Store-Marketingaktivitäten. Hierzu gehören u.a.: die warengruppen-, artikelgruppen- und artikelspezifische Regalflächenzuweisung, die Flächenzuweisung für Zweitplazierungen (Aktionsplazierungen), der Einsatz von Displaymaterial. Entscheidungsgrundlage der Regalflächen- zuweisung sind die artikelspezifischen Roherträge oder Deckungsbeiträge (Direkte Produkt Rentabilität, DPR), die eine Umrechnung auf Verkaufsflächenbasis, Regal- flächenbasis, auf Basis laufender Regalmeter oder der Anzahl der Frontstücke (Facings) ermöglichen. Einen ersten Ansatzpunkt zur Regalflächenoptimierung steift eine vergleichende Analyse der Regalstreckenanteile und der Deckungsbeitragsanteile in den einzelnen Warengruppen dar. Informationstechnische Voraussetzung einer derartigen Analyse ist die Erhebung der Regalstreckenanteile der einzelnen Artikel in den Filialen. Vergleich zwischen Regal strecken- und U m- satz- bzw. Deckungsbeitragsanteilen stellen eine Vorstufe zur computergestützten Regalflächenoptimierung dar. Hierzu stehen - meist auf PC-Basis - eine Reihe von Stand- ardsoftwarepaketen zur Verfügung, die eine Simulation der Auswirkungen unterschiedlicher Plazierungskonzepte ermöglichen, so die Pakete ACCU-SPACE (Marketing Resources International Corporation) APOLLO (Information Resources Inc.) COMPAS (ADAPTA Deutschland, Dipl.-Ing. Arnz) SPACEMAN (Logistics Data GmbH). Als erstes Programmpaket, das bereits Ende der 60 er Jahre - auf Großrechnern im Batch- Prinzip - in mehreren Pilotanwendungen getestet wurde, ist das System HOPR, entwickelt von Wetterau, Inc., herauszustellen. Beispielhaft kann das Paket Spaceman beschrieben werden. SPACEMAN berücksichtigtu. a. folgende Faktoren: Zeit zwischen Nachbestellung und Wareneingang, Höhe und Verlauf (Schwankung) der Kundennachfrage, Verpackungseinneiten und Mindestbestellmengen, verfügbare Regalfläche, Verpackungsart, Größe, Stapelhöhe, Handling-, Lager-, Flächen- und Energiekosten (im Sinne des DPR-Konzeptes), Verkaufs- und Einstandspreise, Auswirkungen der verkaufsflächeninternen Standorte auf den Absatz (Verkaufsflächen- und Regalwertigkeiten). Auf der Basis dieser Daten können u. a. simuliert werden: welche Artikel das Ergebnis verbessern können, wieviel Platz welchen Artikeln mehr bzw. weniger eingeräumt werden soll, welche Regalanordnung sich am besten eignet, welche Auswirkungen eine Vergrößerung der Verkaufsfläche hätte. Als Ergebnisparameter können wahlweise, sofern die notwendige Datenbasis verfügbar ist, herangezogen werden: der Umsatz, der Rohertrag (Deckungsbeitrag 1), die Direkte Produkt Rentabilität. Das Ergebnis der Simulation kann wahlweise am PC-Bildschirm abgerufen oder in Listenform ausgedruckt werden. Neben der Ergebnispräsentation in tabellarischer Form ist über einen angeschlossenen Plotter auch die Erstellung eines Regalbelegungsplans möglich. Informatorische Voraussetzung für den Einsatz derartiger Softwarepakete ist der sehr aufwendige Aufbau und die Pflege der benötigten Artikel- und Regalstammdaten. Hierzu gehören insb.: die Maße der Artikel (z.B. Höhe, Breite, Tiefe), die Maße und Anordnung der Regale und sonstiger W aren träger, die Verkaufsflächen- und Regalwertigkeiten.
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