ein vorwiegend aus der Soziologie bekanntes nonreaktives Verfahren zur Messung von z.B. Einstellungen bzw. Einstellungsänderungen. In den Straßen einer Stadt werden versandfertige und verschlossene BriefumSchläge ausgelegt („verloren“). Ein Finder kann den Brief nun ignorieren oder auch in einen Briefkasten werfen. Angenommen wird, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Finder den Brief in einen Briefkasten einwirft, um so größer ist, je positiver seine Einstellung gegenüber dem in der Anschrift genannten Adressaten ist. Fraglich ist aber die Validität des Verfahrens, da zweifelhaft ist, inwieweit die Rücklaufquote allein durch die Einstellung zum Adressaten des Briefes bestimmt wird. Vermutlich wird der Rücklauf auch durch weitere Bedingungen (Wetter, Verteilungsmodalitäten, Ehrlichkeit der Finder, Zusammensetzung der „Aufheber“ etc.) zumindest beeinflußt. Außerdem läßt sich die Methode nur bei wenig differenzierten Fragestellungen anwenden.
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