ungenutzt in die Umgebung abgegebene Wärme, vornehmlich bei technischen und industriellen Prozessen (Verlustwärme) entstehend. Die Tatsache, dass Kohlekraftwerke bei der Stromerzeugung mit einem Wirkungsgrad von maximal 40%, "Kombi-Kraftwerke" bis 50%, Kernkraftwerke moderner Bauart sogar nur mit 33% arbeiten, hat nicht erst in Zeiten der Versorgungskrise zu Überlegungen geführt, wie über 60% der in Kraftwerken unterschiedlichen Typs produzierten ungenutzten Abwärme in die Energiesparmassnahmen einbezogen werden könnten. Dies ist möglich durch die "Auskoppelung" der Abwärme von Kondensationskraftwerken bei höheren Temperaturen (80-100° C) als bei alleiniger Stromerzeugung (20-30° C) und Übertragung dieser Wärme mit heissem Wasser über Leitungen in die (Haushalts-)Verbrauchszentren. Auf diese Weise kann der Ausnutzungsgrad der eingesetzten Primärenergie von knapp 40% auf bis zu 80% gesteigert werden. Die Wärmeübertragung ist bei kombinierter Strom- und Wärmeerzeugung in kleinen Blockheizkraftwerken in unmittelbarer Nähe der Verbrauchszentren noch einfacher zu gestalten. Von staatlicher Seite angeregt werden können diese Formen der Abwärmenutzung u. a. durch staatliche Investitionshilfen in der kostenintensiven Anlaufsphase bei der Errichtung der Fernwärmeleitungsnetze, durch eine Abwärmeabgabe (Zahlung von Geld pro ungenutzt an die Umwelt abgegebene Wärmemenge), günstige Übernahmepreise von Strom aus Blockheizkraftwerken bei Einspeisung in das Stromverbundnetz der Elektrizitätsversorgungsunternehmen usw.
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