Die Asienkrise 1997/98 ist ein Beispiel dafür, wie länderspezifische und außenwirtschaftliche Ursachen zum Niedergang einer ganzen Region führen können. Währungsspekulationen, laxe Bankenaufsicht und Vetternwirtschaft (Crony Capitalism) lösten die Krise aus und führten zu einem scharfen Konjunktureinbruch in den betroffenen Volkswirtschaften (vorwiegend Thailand, wo die Krise im Sommer 1997 begann, weiterhin Indonesien, Südkorea, Malaysia, Taiwan, Philippinen und Hongkong).
Inflation, Währungsverfall und wirtschaftlicher Niedergang waren die Folgen. Währungsabwertungen (z.B. in Indonesien in Höhe von 80 Prozent) führten zu Inflationsimport, zudem zogen ausländische Investoren fluchtartig Finanzmittel ab. Soziale Unruhen waren die Folge. Der Währungsverfall führte andererseits dazu, dass die Exportgüter der betroffenen Staaten äußerst wettbewerbsfähig wurden, was half, die Krise zu überwinden. Die Auswirkungen derartiger Krisen bleiben in der Regel nicht auf die ursprünglich betroffenen Länder beschränkt. So führte die Asienkrise dazu, dass die wirtschaftlichen Perspektiven vieler anderer aufstrebender Staaten (Emerging Markets) wie beispielsweise Russland oder Brasilien skeptischer beurteilt wurden. Die internationalen Märkte „bestraften“ selbst kleinere wirtschaftliche und finanzielle Schwächen mit Kapitalabzug. Oder es kam zu Risikoaufschlägen in Form höherer Kreditzinsen, was die Krise verstärkte.
Vorhergehender Fachbegriff: Asiendollarmarkt | Nächster Fachbegriff: asis
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|