(Backwash-Effekt) negativer Entwicklungseffekt, der von der wirtschaftlichen Expansion einer Volkswirtschaft in anderen Volkswirtschaften hervorgerufen wird. Der Begriff der Kontereffekte wurde erstmalig von Gunnar Myrdal in der entwicklungstheoretischen Literatur verwendet. Sie führen nach Ansicht einiger Autoren im Rahmen der internationalen Handelsbeziehungen zu einer Benachteiligung der Entwicklungsländer gegenüber den Industriestaaten, in der eine Ursache der Unterentwicklung gesehen wird. Die durch die Aufnahme des Aussenhandels bewirkte Vergrösserung der Märkte stärke nämlich zunächst die reichen Länder, deren Industrie einen Entwicklungsvorsprung aufweise, weil dadurch in noch stärkerem Masse interne Ersparnisse und damit Kostensenkungen erzielt würden. Diese liessen den Entwicklungsländern kaum eine Chance zur Etablierung einer konkurrenzfähigen Industrie und reduziere damit deren Entwicklungschancen. Literatur: Hemmer, H.-R., Wirtschaftsprobleme der Entwicklungsländer, 2. Aufl., München 1988. Myrdal, G., Ökonomische Theorie und unterentwik- kelte Regionen, Stuttgart 1959.
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