Ihnen liegt kein mathematisches Prognosemodell zugrunde, wie dies bei den quantitativen Verfahren der Fall ist (z.B. Extrapolations- oder Strukturgleichungsmethoden). Sie werden insb. dort eingesetzt, wo aus Zeit-und Kostengründen quantitative Modelle nicht ermittelt bzw. nicht ausgewertet werden können, da die erforderlichen Daten fehlen. Daneben sind Kombinationen von quantitativen und qualitativen Verfahren denkbar, insb. wenn die quantitativen Verfahren Veränderungen des Prognoseprozesses nicht oder nur unzureichend zu erfassen vermögen. Qualitative Prognoseverfahren stützen sich im wesentlichen auf das subjektive Wissen und die Erfahrung von Personen. Sie weisen damit einen ungleich höheren Grad an Subjektivität als quantitative Verfahren auf. Die Gruppe der qualitativen Prognoseverfahren umfasst Methoden mit sehr unterschiedlichem Formalisierungsgrad und stark divergierender Systematik. Sie unterscheiden sich von subjektiven Schätzungen nicht zuletzt dadurch, dass sie in Aufbau und Ablauf nachvollziehbar bleiben. Ihr Anwendungsbereich ist grundsätzlich nicht beschränkt. Besonders charakteristische Anwendungen finden sich in der Meinungsforschung (z. B. in Form von Repräsentativbefragungen) und bei der Prognose der technischen Entwicklung (technological forecasting, z.B. mit Hilfe der Delphi-Methode). Literatur: Hüttner, M., Markt- und Absatzprognosen, Stuttgart 1982.
Strategische Marktforschung
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