Mit Cäsarismus umschreibt man ein machtbesessenes Verhalten, d.h. die Dominanz des Macht- und Herrschaftsmotivs. In der Motivstruktur des Cäsaristen spielt das Streben nach Macht eine so zentrale Rolle, dass alle anderen Motive zurückgedrängt werden und sich nicht entfalten können.
In der betrieblichen Praxis spricht man auch von “Karrieristen”, d.h. von Menschen, deren Handlungen und Entscheidungen primär darauf ausgerichtet sind, ihre persönlichen Machtbefugnisse dadurch auszuweiten, dass sie in der Machtpyramide “höher klettern”. So entstand auch der Ausdruck des “Pyramidenkletterers”. Die Pyramidenkletterer zeigen eine Vielfalt von Symptomen für ihr gestörtes Machtstreben:
· Egoismus, Rechthaberei und Intoleranz gegenüber unterstellten Mitarbeitern, autoritäres Führungsgehabe und ein ausgeprägtes Mißtrauen.
- Risikoscheu: Sie sind unfähig und unwillig, Entscheidungen zu treffen, die mit Risiken verbunden sind; denn eine Fehlentscheidung könnte den persönlichen Erfolg in Frage stellen. Sie konzentrieren sich daher intensiv auf die strukturierten Entscheidungen innerhalb der Organisation, d.h. es kommt bei ihnen zu einer starken Überbetonung technokratischer Bürokratismen, Bürokratie. Ihre mangelnde Sachkompetenz überdecken sie mit der strengen Beachtung von Formalitäten, z.B. der Einhaltung von Terminen, der eine höhere Wertschätzung entgegengebracht wird als dem sachlichen Inhalt der Aufgaben.
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