Nachhaltige und unerwartete realwirtschaftliche Impulse auf der Angebots- oder Nachfrageseite wie auch nicht-antizipierte finanzielle Impulse können in den davon betroffenen Ländern abweichende („asymmetrische“) Preis-, Produktions- und Beschäftigungswirkungen („Schocks“) auslösen. Massive Verteuerungen von Rohstoffen (z.B. bei Rohöl) werden nicht nur unterschiedliche Produktions- und Beschäftigungseffekte zwischen Export- und Importländern bewirken, sondern auch innerhalb der Ländergruppen.
So wird beispielsweise die Rohstoffverteuerung in einem rohstoffarmen Land andere Wirkungen nach sich ziehen als in einem Land, das bei den relevanten Produkten in gewissem Umfang auf Substitute ausweichen kann. In einem System flexibler Wechselkurse würde dieser Schock über Änderungen der nominalen Wechselkurse abgefedert, und zwar in dem Sinne, daß die Aufwertung der Währung des preiserhöhenden Landes gegenüber derjenigen der Importländer mit abnehmender Betroffenheit dieser Länder schwächer ausfällt. Der Schock würde über veränderte Wechselkursrelationen zumindest teilweise absorbiert.
Analog könnte etwa ein Konjunktureinbruch in den USA je nach Außenhandelsverbundenheit unterschiedliche Nachfrageeinbrüche in den exportierenden Ländern hinterlassen, die wiederum durch Änderung der Wechselkurse oder eine gegensteuernde expansive Geldpolitik gedämpft werden könnten.
Da innerhalb der EWU beide Reaktionsmöglichkeiten auf nationaler Ebene entfallen und eine eventuelle Änderung des nominalen Wechselkurses der gemeinsamen Währung die nationale Nachfrage-, Produktions- und Beschäftigungswirkung nur partiell auffangen kann, müssen andere Anpassungsmechanismen aktiviert oder verstärkt werden.
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