[s.a. Preisdifferenzierung; Preis- und Konditionenpolitik; Preisstrategien] Ziel der Außenhandelskalkulation ist die Ermittlung von Preisen im Außenhandel. Sie ist insofern enger definiert als die internationale Preispolitik, da sich die Außenhandelskalkulation nur auf die Außenhandelstransaktionen, nicht aber auf die Preispolitik im Rahmen anderer Markteintrittsstrategien bezieht. Die Außenhandelspreisbildung wird im Wesentlichen bestimmt durch:
- den jeweiligen Auslandsmarkt und das dortige Preisniveau
- staatliche Beeinflussung, z.B. Zölle und andere tarifäre und nicht-tarifäre Handelshemmnisse
- Konditionen, zu denen geliefert werden muss, insbesondere Lieferbedingungen wie den INCOTERMS und Zahlungsbedingungen
- die gewählte Marketingslrategie (Marketingstrategie, globale) (vgl. Jahrmann, 1998, S. 201).
Ähnlich wie bei der Kalkulation im Binnenhandel sind auch im Außenhandel die Kalkulation auf Vollkostenbasis und die Kalkulation auf Teilkostenbasis zu unterscheiden. Tritt der Export nur als Zusatzgeschäft neben das Kerngeschäft des Inlandes, kann er auch zu Grenzkosten kalkuliert werden. Steigt jedoch der Auslandsanteil an den Umsätzen eines Unternehmens, muss eine Vollkostenkalkulation vorgenommen werden (vgl. Simon, 1992, S. 462).
Eine weitere Unterscheidung kann analog zum Inlandsgeschäft in Kostenkalkulation und Marktpreiskalkulation vorgenommen werden. Dabei berechnet die Kostenkalkulation die Exportpreise auf der Grundlage von Kosten (Produktions-, Wareneingangs-, Handlingkosten) zuzüglich eines Gewinnaufschlages. Bei der Marktpreismethode werden ohne explizite Berücksichtigung von Kosten die Preise nach der Markttragfähigkeit festgelegt (vgl. Tietz, 1975, S. 9511).
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