Bei der realen Außenwirtschaftstheorie geht es um die Frage, welche Faktoren außer Wechselkursänderungen für den internationalen Handel verantwortlich sind. Dabei kann zwischen den Gründen für international unterschiedliche Produktpreise und unterschiedliche Produkteigenschaften unterschieden werden. Zu den Ursachen für Preisdifferenzen zählen:
• die Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen,
• unterschiedliche Produktionsbedingungen,
• das Fehlen bestimmter Produktionstechnologien,
• die unzureichende bzw. nicht ausreichende Qualifikation der Erwerbsbevölkerung,
• Unterschiede in der Ausstattung mit Produktionsfaktoren (Faktorproportionen- Theorem),
• Kaufkraftunterschiede zwischen einzelnen Staaten,
• die Spezialisierung auf wenige Produkte (mit der Bildung von mEconomies of Scale) und
• unterschiedliche Belastungen mit staatlich verursachten Kosten (Steuern und Zölle).
Neben Preisdifferenzen können auch produktspezifische Gründe zu einem Export und Import von Gütern führen. So besitzen Güter aus hoch industrialisierten Volkswirtschaften einen tatsächlichen oder auch nur vermuteten höheren Qualitätsstandard (Made in Germany). Zum höheren Qualitätsstandard kann auch das Vorhandensein ergänzender Faktoren, z.B. kürzere Lieferfristen sowie schneller Kundendienst, zählen. Die Konsumenten sind dann bereit, dieses Importgut trotz eines höheren Preises zu kaufen. Für Kaufentscheidungen können auch individuelle Käuferpräferenzen verantwortlich sein. Ähnliche Produkte werden wegen bestimmter Vorlieben (subjektive Bewertungen) aus bestimmten Ländern bezogen, etwa wenn ein privater deutscher Haushalt nur japanische Autos kauft.
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