Im allgemeinen geht man in der Wohlfahrtsökonomik davon aus, dass Güter Nutzen stiften. Allerdings muss damit gerechnet werden, dass von Gütern bisweilen auch Schaden ausgeht. Man spricht in diesem Zusammenhang von "bads". Hierbei kann der Bad- Charakter eines Gutes aus zweierlei Ursachen her rühren. Auf der einen Seite wird unterstellt, dass der Grenznutzen eines Gutes bei zunehmendem Verbrauch zurückgeht, eventuell auf Null absinkt und dann schliesslich negativ wird. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch Stoffe, wie z.B. Gifte, die auch bereits in kleinen Mengen Schaden verursachen. Wir können diesen Zusammenhang - einem Vorschlag E.J. Mishan folgend - in einem Vier-Feld-Diagramm verdeutlichen. Auf den Achsen tragen wir die Mengen zweier Güter ab. Das Diagramm enthält eine Schar von Indifferenzkurven, die allerdings entgegen traditioneller Sicht kreisförmig verlaufen. Gehen wir von Punkt 1 im Feld I (Südwest) aus. Hier stiften beide Güter einen positiven Nutzen, auch der Nutzenzuwachs bei vermehrtem Einsatz beider Güter ist positiv. Wird von dem Gut x eine Einheit weniger konsumiert, so kann dieser Nutzenentgang nur dadurch ausgeglichen werden, dass von Gut y mehr Einheiten als bisher konsumiert werden. Wir bewegen uns in Richtung Nordwest. Überschreiten wir die Grenze zum Feld II (Nordwest), so ist die Sättigungsmenge von y überschritten, der Grenznutzen dieses Gutes wird negativ und dieser Schaden kann bei vermehrter Konsummenge y nur dadurch kompensiert werden, dass von Gut x mehr Einheiten konsumiert werden. Wir bewegen uns in Richtung Nordost. Bei Übergang in das Feld III (Nordost) ist auch für Gut x die Sättigung erreicht, bei einer weitere Zunahme der Gütermenge von x entsteht nun ebenfalls wie bei Guty ein zusätzlicher Schaden, der nur dadurch kompensiert werden kann, dass von Gut y weniger konsumiert wird. Wir bewegen uns in Richtung Südost. Wir gelangen schliesslich in das Feld IV (Südost), in dem das Gut y nun wiederum so vermindert eingesetzt wird, dass es einen positiven Nutzen stiftet; dieser positive Nutzen kann nun dadurch kompensiert werden, dass von dem noch Schaden stiftenden Gut x weniger konsumiert wird. Wir bewegen uns in Richtung Südwest. Sobald wir die Grenze zum Feld I erreicht haben, ist der Konsum von Gut x und y auf eine solche Menge reduziert, dass wiederum von beiden Gütern ein positiver Nutzen ausgeht. Dem Umstand, dass es auch Stoffe gibt, die schon von kleinen Mengen ab Schaden verursachen, kann in diesem Diagramm dadurch entsprochen werden, dass bei den zunächst nutzenstiftenden Gütern jeder Indifferenzkreis, der oberhalb des Koordinatensprungs liegt, einem positiven Nutzenwert zugeordnet ist, während bei den schadenerzeugenden Stoffen dieser Nutzenwert auch schon bei kleinen Mengen negativ ist. Literatur: Mishan, E.J., Introduction to Normative Economics, New York 1981. Bandt,K. u.a., Grundzüge der Mikroökonomie, 2. Aufl., Freiburg i. Br. 1989.
Gut
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