aus der Sicht der Betriebssoziologie die Einbettung des Betriebes in die Gesellschaft. Der Grundgedanke ist hierbei der, dass die Struktur der kulturellen, politischen, ökonomischen und sozialen Umwelt Struktur und Geschehen des betrieblichen Binnenraums beeinflusst, wie auch umgekehrt der Betrieb diese Umwelt (in allerdings geringerem Masse) formen kann. Als zentrale Unterscheidung gilt die Trennung zwischen Aufgabenumwelt (Kunden, Lieferanten, Konkurrenten, Behörden etc.) und Marktumwelt (Beschaffungs-, Absatz-, Arbeits- und Finanzmarkt). Die Umwelt eines Betriebes wird meist durch die Gegensatzpaare sicher / unsicher sowie homogen / heterogen beschrieben. Entwicklungsgeschichtlich gilt, dass betriebliche Umwelten immer komplexer, unsicherer und turbulenter werden. Auch wird die Interdependenz zwischen ökonomischen und anderen Bereichen (Kultur, Politik, Technik usw.) zusehends deutlicher. Der sog. Contingency-Ansatz behauptet, dass zwischen Umweltbeschaffenheit und betrieblicher Organisationsstruktur ein Zusammenhang besteht. So kann sich z.B. eine Organisation eine formalistisch-bürokratische Struktur leisten, wenn die Umwelt statisch, homogen und sicher ist. Ist die Umwelt dagegen turbulent, so bedarf es einer flexibleren Organisationsstruktur.
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