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Currency-Theorie

fordert die volle Deckung einer genau abgegrenzten Geldmenge. Für die Frage nach den Wirkungen des Geldes ist nämlich dessen genaue Definition wesentlich. Nach der alten Quantitätstheorie haben sowohl die Geldmenge als auch deren Umlaufsgeschwindigkeit einen Einfluss auf das Preisniveau. Nach David Ricardo (1772-1823) entspricht die vorhandene Geldmenge (Geldangebot) eines Landes auch seinem Bedarf (Geldnachfrage). Denn würde sich die Geldmenge gegenüber dem Geldbedarf erhöhen, so würde dies eine Erhöhung der Güterpreise bewirken, was zu Handelsbilanzdefiziten und damit zu einem Abfluss an Geld führen müsste. Jedes Land besitzt daher auf Dauer diejenige Geldmenge, die es gerade braucht. Diese Überlegungen gehen von einer Goldwährung (Goldstandard) aus, bei der die einzelne Geldeinheit zu 100% in Gold gedeckt ist. Eine Zunahme der Geldmenge ist in diesem Falle nur dann möglich, wenn in entsprechendem Umfange auch die Goldproduktion gesteigert wird. Bei steigenden Produktionskosten in der Goldförderung wird dies nur bei Produktivitätssteigerungen (Kostensenkungen) der volkswirtschaftlichen Produktion erfolgen können. Entfällt dagegen ein Teil des Geldumlaufs auf Banknoten - die zwar jederzeit in Gold einlösbar sind, deren gesamter Umlauf jedoch nicht zu 100% in Gold gedeckt ist so wird der Umfang umlaufender Banknoten von der  Notenbank geregelt. Anhänger der Currency-Theorie sind deshalb der Auffassung, dass mit einer willkürlichen Regelung des Banknotenumlaufes der Geldwert regelmässig verringert wird. Sie fordern deshalb eine volle metallische Deckung emittierter Banknoten. Die Currency-Theorie beruht also auf einer engen Warenwert-Definition des Geldes. Diese Vorstellung führte 1844 zum Erlass der Peelschen Bankakte in England, nach der alle Banknoten der Bank of England voll durch Gold gedeckt sein sollten; allein ein zu dieser Zeit ungedecktes Geldkontingent (fiduziäres Geld) war von dieser Regelung ausgenommen. Die volle Golddeckung von emittierten Banknoten muss sich konsequenterweise auch auf Geschäftsbankengeld erstrecken, da sonst weiterhin die Geldmenge willkürlich beeinflussbar bliebe. Erstreckt man jedoch die Golddeckung auch auf das Geschäftsbankengeld, können die Banken keine zusätzlichen Kredite mehr schöpfen. Im Prinzip entspricht dies dem ehemaligen Plan von Milton Friedman - einem Vertreter des Monetarismus der für ein optimales, geldpolitisches Konzept u.a. einen Mindestreservesatz von 100% vorsieht. Gegen die Ansicht der Currency-Theorie wandten die Vertreter der Banking-Theorie ein, dass Wirtschaftssubjekte nur dann mehr Geld nachfragen, wenn Umsätze und Preise bereits gestiegen sind. Das, was in der einen Theorie als Ursache gilt, ist für die andere Theorie die Folge, et vice versa.   Literatur: Stavenhagen, G., Geschichte der Wirtschaftstheorie, 4. Aufl., Göttingen 1969. Claassen, E.-M., Grundlagen der Geldtheorie, 2. Aufl., Berlin u.a. 1980. Friedman, M., A Program for Monetary Stability, New York 1959.

in der ersten Hälfte des 19. Jh. in England entstandene Theorie über die Wirkungen einer Kreditausweitung. Ihre Vertreter (v.a. Henry THORNTON, 1760-1815, und Robert TORRENS, 1780-1864) waren der Auffassung, dass eine Kreditausweitung entweder die Geldmenge oder die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöhen würde und daher inflationär wirken könne. Sie forderten deshalb eine Beschränkung der Kreditschöpfungsmöglichkeiten der Banken durch Bindung des Umlaufs von Bargeld an das Gold. Die Currency-Theorie fand ihren Niederschlag in der PEELschen Bankakte von 1844. Sie sah eine Deckung der Noten der Bank von England durch Gold (z.T. auch durch Silber) ebenso wie eine Einlösepflicht in Gold vor. Für ein festes Notenkontingent war eine Deckung durch staatliche Schuldverschreibungen zugelassen. Gegen Ende des 19. Jh. bestand in einer Reihe wichtiger Lander ein - Goldstandard (Deutsches Reich seit 1871/73). Die Kontroverse mit den Anhängern der Banking Theorie lebte jedoch bis in das 20. Jh. fort. Ch.G. Literatur: Fetter, F.W. (1965)

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