Die Dollarisierung ist der Extremfall des Currency Boards, da an die Stelle der eigenen eine fremde Währung, die Ankerwährung, tritt (i.d.R. der Dollar). Anders als beim „normalen“ Currency Board wird bei der Dollarisierung vollständig auf die geldpolitische (und damit zum Teil auch wirtschaftspolitische) Souveränität verzichtet. Außerdem fällt der Gewinn durch die Ausgabe der Währung nicht bei dem Staat an, der die fremde Währung übernimmt. Er geht vielmehr an den Staat mit der Ankerwährung (Seigniorage).
bezeichnet die Verwendung von Fremdwährung in einer - Volkswirtschaft als - Zahlungsmittel sowie zur Wertaufbewahrung. Diese kann in barer (Sorten) sowie unbarer (Fremdwährungseinlagen bei inländischen Kreditinstituten) Form erfolgen. Von Inländern bei ausländischen Banken unterhaltene Fremdwährungsguthaben (Devisen) stellen keine Dollarization dar; aufgrund der engen Substituierbarkeit mit Anlagen bei heimischen Kreditinstituten ist diese Größe dennoch von Bedeutung. Der Begriff Dollarization wird häufig im Zusammenhang mit der Währungssubstitution in Lateinamerika genannt, in der Landeswährung durch US-Dollar ersetzt wurde, er ist aber währungsunabhängig zu verstehen. Argumente für eine zunehmende Verwendung fremder Währung können hohe heimische Inflationsraten sowie Portfolioentscheidungen sein; nachteilig sind die resultierenden Kapitalabflüsse und der Verlust an Seigniorage. Literatur: Krugmann, P.R.,Obstfeld, M. (1997): International Economics. Theory and Policy, 4. Aufl., Reading usw. Giovannini, A.,Turtelboom, B. (1994): Currency Substitution, in: Ploeg, F.v.d. (Hrsg.): The Handbook of International Macroeconomics, Cambridge (Mass.), S. 390-436.
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