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Einkommenselastizität der Nachfrage

stellt auf die relative Mengenänderung der Nachfrage nach einem Gut (x) bei einer Einkommensveränderung (y) ab: Einkommenselastizität der Nachfrage Die Linkommenselastizität ist positiv, wenn mit steigendem (sinkendem) Einkommen auch die nachgefragte Menge eines Gutes steigt (sinkt). Ist die relative Mengenzunahme grösser als die relative Einkommenszunahme, so spricht man von einem superioren Gut; ist die Einkommenselastizität grösser als Null, aber kleiner als Eins, so bezeichnet man dies als relativ inferiores Gut. Geht die nachgefragte Menge bei einer Einkommenserhöhung absolut zurück, d.h. ist die Einkommenselastizität negativ, so wird von einem absolut inferioren Gut (Giffen-Gut) gesprochen. Die unterschiedlichen Werte der Einkommenselastizität erklären sich daraus, dass der Haushalt bei geringem Einkommen zunächst den Basisbedarf abdeckt. Erst mit steigendem Einkommen werden weniger wichtige Bedürfnisse befriedigt (Engelsches Gesetz, Schwabesches Gesetz).      

Verhältnis der relativen Änderung der Nachfragemenge eines Gutes in Abhängigkeit von der Einkommenshöhe (Einkommen). Im Fall einer positiven (negativen) Elastizität nimmt die nachgefragte Menge bei einer Einkommenssteigerung zu (ab), bei einer Einkommenssenkung entsprechend ab (zu).
Bei einer starren Einkommenselastizität würde bei einer Einkommenssteigerung die Nachfrage nach einem Gut unverändert bleiben.

 Nachfrage

(siehe auch  Elastizität,  Kreuzpreiselastizität,  Preiselastizität der Nachfrage und  Werbeelastizität)
Die Einkommenselastizität der Nachfrage gibt darüber Auskunft, um wie viel Prozent der Absatz eines Produktes steigt bzw. sinkt, wenn sich das Einkommen der Käufer um ein Prozent ändert. Mit dieser Kennzahl lässt sich nachvollziehen, wie sich eine Einkommensänderung (unabhängige Variable) auf die Nachfrage nach einem bestimmten Produkt (abhängige Variable) auswirkt.

Einkommenselastizität der Nachfrage


Die relative Nachfrageänderung ist definiert als:

Einkommenselastizität der Nachfrage

Die relative Einkommensänderung ist definiert als:

Einkommenselastizität der Nachfrage

Bei der Einkommenselastizität unterscheidet man vier Ausprägungen:
· Einkommenselastizität kleiner als 0:
Nimmt die nachgefragte Menge nach einem Produkt bei steigendem Einkommen ab (sog. inferiore Güter), weist die Einkommenselastizität einen Wert von kleiner als 0 auf. Beispielsweise kaufen Haushalte bei steigendem Einkommen weniger Billigprodukte, weil sie auf qualitativ höhere und damit teurere Produkte umsteigen.
· Einkommenselastizität gleich 0:
In diesem Fall hat eine Veränderung des Einkommens keinerlei Einfluss auf die nachgefragte Menge. So hat die Erhöhung des Einkommens kei­nerlei Einfluss auf den Absatz von rezeptpflichtigen Medikamenten.
· Einkommenselastizität zwischen 0 und 1:
Hier handelt es sich um sog. superiore Güter, d. h. die Nachfrage nach einem Produkt steigt mit zunehmendem Einkommen. Die relative Zu­nahme der nachgefragten Menge ist jedoch kleiner als die Einkommens­steigerung. Dies ist normalerweise der Fall bei Bedarfsgütern wie Le­bensmitteln. So könnte deine Steigerung des Einkommens der Nachfrager um 4 % zu einer Erhöhung des Absatzes von Schokolade um 1 % führen. In diesem Fall würde die Einkommenselastizität der Nachfrage 0,25 betragen.
· Einkommenselastizität größer 1:
Dies ist ebenfalls bei superioren Gütern der Fall. Allerdings steigt die nachgefragte Menge prozentual stärker an als die prozentuale Einkom­mensänderung, was im Regelfall bei Luxusgütern zu beobachten ist.
Beispiel
Ein Anbieter von Luxusfahrzeugen beliefert einen ausländischen Markt. Eine Analyse der Abverkaufszahlen zeigt, dass der dortige Absatz im ver­gangenen Jahr von 150.000 Stück auf 75.000 Stück zurückgegangen ist. Eine flankierende Analyse fördert zutage, dass das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen im gleichen Zeitraum von 50.000 $ auf 45.000 $ zu­rückgegangen ist.
Es ergibt sich eine relative Nachfrageänderung von – 50 %:

Einkommenselastizität der Nachfrage

Die relative Einkommensänderung beträgt – 10 %.

Einkommenselastizität der Nachfrage

Die Einkommenselastizität der Nachfrage beträgt mithin
5.

Einkommenselastizität der Nachfrage

Der Einkommensrückgang führt zu einem überproportional starken Ein­bruch bei den Abverkaufszahlen, was typisch für Luxusgüter ist.
Quelle
Die Abverkaufszahlen erhält man aus der Vertriebsabteilung. Die Daten über die Einkommensänderungen können von den jeweiligen Statistischen Bundes- bzw. Landesämtern oder von Marktforschungsinstituten bezogen werden. Gegebenenfalls muss auf die Einschätzung von Experten (z. B. er­fahrene Mitarbeiter, Unternehmensberater, Wissenschaftler) zurückgegrif­fen werden.
Interpretation
Die Einkommenselastizität macht deutlich, in welchem Maße der Absatz eines Produktes von Einkommensänderungen der potenziellen Kunden ab­hängt. Man denke in diesem Zusammenhang z. B. an Tarifabschlüsse oder Steuererhöhungen bzw. -senkungen.
Maßnahmen zur Beeinflussung
Die Einkommenselastizität lässt sich u. a. durch die Option der Kreditfi­nanzierung beeinflussen. Räumt ein Möbelhersteller seinen Kunden bei­spielsweise die Möglichkeit ein, seine Produkte über Ratenzahlung zu er­werben, wird dies in aller Regel zu einer Reduzierung der Einkommenselastizität führen, da der Kunde nicht sofort den vollen Kauf­preis erstatten muss.
Grenzen
· Bei der Berechnung der Einkommenselastizität darf keinesfalls vernach­lässigt werden, dass hier nur Erlös- und damit Umsatzveränderungen be­trachtet werden. Demnach lässt sich daraus kein Rückschluss auf die Gewinnveränderung ziehen.
· Beispielsweise können durch eine Einkommenserhöhung durchaus der  Absatz und damit der  Umsatz eines Produktes steigen, gleichzeitig führt aber die höhere Absatzmenge zu überproportionalen Kostensteige­rungen (z. B. durch den Ausbau von Kapazitäten), was in Extremfällen zu einem Gewinnrückgang führen kann. Folglich lässt sich eine ge­winnoptimale Lösung nur durch eine flankierende Einbeziehung der Kosten berechnen.
· Außerdem ist eine Umsatzsteigerung bzw. –senkung niemals aus­schließlich auf eine Einkommensänderung der potenziellen Kunden zu­rückzuführen, da hier ein ganzes Bündel von Faktoren einwirkt (z. B. Aktivitäten der Konkurrenz).

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