Ethnozentrismus: Gegenteil von Ethnorelativismus. Haltung, die unreflektiert Normen und Auffassungen der eigenen Gruppe oder Gesellschaft auf andere Gruppen oder Gesellschaften überträgt. Für interkulturelle Lernprozesse ist es von Bedeutung, die Interagierenden aus einer Haltung des Ethnozentrismus in eine Haltung des Ethnorelativismus zu führen.
In der Wirtschaftssoziologie: Bezeichnung für die Tendenz, die Eigenschaften (Wertvorstellungen, Normen usw.) der eigenen Gruppe (Eigengruppe), insbesondere der eigenen Volksgruppe, höher zu bewerten als die Eigenschaften anderer Gruppen (Fremdgruppe) und als Bezugssystem für die Beurteilung der anderen Gruppen zu wählen, so dass die Mitglieder der eigenen Gruppe generell als hochwertig, die der fremden Gruppen als minderwertig angesehen werden. Die ideologisierte Form des Ethnozentrismus nationaler Gruppen wird als „Nationalismus“ bezeichnet. Der Begriff spielt eine Rolle in der Vorurteils- und Stereotypenforschung.
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