Teil der Energiewirtschaft, welcher der Deckung des Wärmebedarfs durch die Lieferung von heissem Dampf oder Wasser aus zentralen Erzeugungsanlagen über ein eigenes Fernwärmenetz dient. Erzeugungsseitig dominiert die sog. Kraft-Wärme-Kopplung, d.h. die Kuppelproduktion von Strom und Dampf (Heizkraftwerke). Reine Heizwerke treten dagegen in ihrer Bedeutung aus Kostengründen immer mehr zurück und übernehmen im wesentlichen die Spitzenlastdeckung und eine Reservefunktion; aus diesem Grunde liegen auch enge unternehmerische Verflechtungen zwischen Fernwärme- und Elektrizitätswirtschaft vor. Die Nutzung sog. industrieller Abwärme sowie die Erzeugung und Verteilung von Fernwärme durch nicht durch die Elektrizitätswirtschaft dominierte Unternehmen (z.B. der Mineralölwirtschaft) bilden die Ausnahme. Obgleich die Fernwärmeversorgung bereits auf eine jahrzehntelange Tradition zurückblickt, ist ihr Anteil am Energieverbrauch trotz beträchtlicher Subventionen bislang sehr gering (knapp 3% des Endenergieverbrauchs). Entscheidende Restriktionen für eine stärkere Nutzung der Fernwärme ergeben sich einmal aus den hohen Verteilungskosten; diese schlagen besonders bei niedriger Verbrauchsdichte und Teilauslastung der Netze zu Buche. Noch bedeutender erscheint jedoch die intensive Konkurrenz durch Erdgas, das gerade dort besonders günstig ange- boten werden kann, wo auch Fernwärme in Frage käme.
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