Die Auswahl des Fertigungsverfahrens betrifft den Bereich betrieblicher Entscheidungen, der direkt auf die Auswahl eines oder mehrerer Produktionsfaktoren für eine Fertigungsaufgabe abzielt. Sie bezieht sich damit sowohl auf die Art der Inanspruchnahme im Betrieb bereits vorhandener, wie auch auf die Grundsätzliche Einbeziehung darüber hinaus verwendbarer Produktionsfaktoren. Während es sich im ersten Fall um ein reines Ablauforganisationsproblem handelt, erweitert sich dieses im zweiten Fall um Investitions und Desinvestitionsprobleme. Obwohl die intensitätsmäßigen, zeitlichen und quantitativen Variationen der verschiedenen Fertigungsverfahren vielfach bei den Überlegungen zur Verfahrenswahl ausgeschlossen werden, müssen diese Größen bei einer vollständigen Betrachtung mit einbezogen werden. Dies führt dann zu komplexen » Entscheidungsmodellen. Als generelle Einflußgrößen können externe und interne Daten unterschieden werden. Während externe Daten direkt durch bestehende Rechtsnormen (Umweltschutzbestimmungen, Gewerbe und Arbeitsrichtlinien, usw.) und das Verhalten von Konkurrenten, Kunden und Lieferanten gegeben sind, betreffen die internen Daten im wesentüchen die sachlichen, zeitlichen und kostenmäßigen Interdependenzen der realisierten und zur Wahl stehenden Verfahren. Die Zielfunktionen bei Verfahrenswahlentscheidungen werden mit zunehmendem Betrachtungszeitraum komplexer und reichen von rein kostenorientierten linearen Zielfunktionen bis zu komplexen Zielsystemen mit umfangreichen interdependenten Variablenverknüpfungen. Ansätze zur Lösung des Verfahrensproblems finden sich bei den verschiedenen Kostenvergleichsrechnungen, der Kapitalwertmethode, der linearen Planungsrechnung, der Nutzwert und CostEffectivenessAnalyse und bei den Simulationsverfahren.
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